Der Lietzensee
Grüne Oase in der Großstadt
Der Lietzensee ist ohne Zufluss und wird nur durch das Grundwasser gespeist. Er ist ca. 6,6 ha groß und an seiner tiefsten Stelle 3-4 Meter tief. Der Lietzenseepark ist eine sehr schöne Anlage mit alten Baumbestand und schönen großen Wiesen, die zum Verweilen einladen. Er ist ein erholsamer Ort, der gut zum Abschalten geeignet ist und den Großstadtlärm und Stress vergessen lässt. Für einen kleinen Spaziergang, z.B. nach der Arbeit, sehr geeignet. Die Namensgebung geht bis in das Jahr 1719 zurück und stammt von dem Ort Lietzow bzw. Lützow. Der Sage nach soll der Ort im See versunken sein. Er gehörte zu dieser Zeit zur Stadt Charlottenburg. Der Stadt zugehörig war das Benediktinerinnenkloster St. Marien. Der See wurde damals von den Nonnen als Fischteich genutzt. Der Name des Sees wird auch oft auf den Altberliner Namen Lietze (Blässhuhn) zurückgeführt.
Der Lietzensee ist der Rest einer eiszeitlichen Rinne, die sich vom Lietzensee über den Grunewaldsee bis zum Schlachtensee erstreckte. Über mehrere Jahrtausende lag der See unscheinbar und unberührt im Areal des Grunewaldes. Der preußische General Wilhelm von Witzleben kaufte 1826 den See sowie dass umliegende Gebiet und veranlasste, dass aus dem Waldgelände eine Parkanlage entstand. Er ließ ein Sommerhaus errichten, das zum Anziehungspunkt der Charlottenburger und der Berliner wurde. Nach dem Tod von General von Witzleben wechselte der Park sehr oft seinen Besitzer und verwahrloste immer mehr. Erst mit dem Erwerb durch die Terrain-Gesellschaft Park Witzleben 1899 entstand der Lietzenseepark. 1904 wurde der Park durch die Aufschüttung eines Dammes, der für die Verlängerung der Kantstraße nötig wurde, in zwei Teile geteilt. 1910 wechselte der Park wieder seinen Besitzer. Diesmal war es die Stadt Charlottenburg, die den Park und den See kaufte. Die Stadt ließ den Park durch den Gartendirektor Erwin Barth zu einem Landschaftspark umgestalten, der zusammen mit Heinrich Seeling von 1912-1913 die Lietzenburger Kaskaden bauen ließ.
Die anfangs mit Stauden bewachsenen Uferränder wurden in den Jahren zwischen 1919 und 1922 immer mehr durch Rasenflächen ausgetauscht. Erwin Barth sah den Park als Gesamtkunstwerk an und entwarf die Bänke, Brunnen, Eingangstore, Treppen, Brücken und Laternen selbst. 1912 ließ er die großen Kaskade am Dernburgplatz und die Terrassenanlage am Kuno-Fischer-Platz bauen. Erst 1954 wurden aus dem zweigeteilten Park und See wieder eine Parkanlage, da unter der Kantstraße bzw. der Lietzenseebrücke hindurch ein Fußgängertunnel als Verbindung gebaut wurde. 2004 wurde der Verein „Bürger für den Lietzensee e.V.“ durch Irene Fritsch und Prof. Klaus W. Döring gegründet, der für die Sauberkeit und der Pflege des Parks zuständig ist. Zu bemerken ist noch, dass 2009 durch den Baustadtrat Klaus-Dieter Gröhler, Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen und der Schauspielerin Mariella Ahrens, die auch Gründerin und Schirmherrin von Lebensherbst e.V., Verein zur Unterstützung pflegebedürftiger, älterer Menschen, ist, ein Seniorentreffpunkt im nördlichen Teil des Lietzensees errichtet wurde. Es ist ein Aktivplatz mit fest installierten Sportgeräten, der zu jeder Jahreszeit kostenlos genutzt werden kann.
Erreichbarkeit des Lietzensees
Der Lietzensee liegt im Bezirksteil Witzleben und ist dem Stadtteil Charlottenburg–Wilmersdorf zugehörig. Er ist nicht weit vom ICC, dem ZOB und der Messe entfernt. Der Lietzensee ist gut mit dem Auto zu erreichen, da man in den umliegenden Straßen immer einen Parkplatz bekommt. Ansonsten ist der Lietzensee mit dem Bus 49 zu erreichen (entweder vom Zoologischen Garten kommend oder aus Richtung Theodor-Heuss-Platz). Man kann sowohl bis Messe Nord fahren oder bis Kuno Fischer Straße und muss ein kleines Stück (ca. 100m) laufen.
Tipps für den Lietzensee und die Umgebung:
In der Kantstraße 79 gibt es mit „Bocci 79“ eine äußerst sehenswerte Ausstellung von Lichtinstallationen in einem alten Berliner Gerichtsgebäude. der Eintritt ist frei.
Nicht sehr weit entfernt ist auch die Leonhardtstrasse am Stuttgarter Platz. Zu sehen gibt es einen liebenswerten Berliner Kiez mit zahlreichen kleinen Geschäften, Kneipen und schicken alten Häusern.
In der nahen Suarezstrasse findet man viele Antikgeschäfte. es lohnt sich, hier einmal vorbeizuschauen.
Der Berliner Funkturm liegt ganz um die Ecke. Bei schönem Wetter hat man von oben einen wunderbaren Blick auf Berlin.