Victoriahaus wird neu eröffnet
Riesenseerosen bald wieder zu sehen
Nach langen zwölf Jahren Schließung wegen Baufälligkeit erhält Berlin in Kürze sein Victoriahaus im Botanischen Garten zurück. Das über hundert Jahre alte wertvolle Baudenkmal wurde seit 2013 aufwändig grundsaniert. Jetzt erstrahlt es in neuem Glanz. Das Victoriahaus ist die Heimat tropischer Wasserpflanzen. Dazu gehören vor allem die grandiosen Riesenseerosen. Es ist eines der wichtigsten Schauhäuser des Botanischen Gartens. Jetzt wurden die ersten zarten Keimlinge ins dreißig Grad warme Wasser gesetzt. Und im Juni 2018 ist rechtzeitig zur Blüte der Seerosen eine große Wiedereröffnung geplant.
Die in Südamerika heimische Riesenseerosenart Victoria gehört mit ihren bis zu dreißig Zentimetern großen Blüten und den bis zu zwei Meter großen Schwimmblättern zu den absoluten Highlights eines Besuches im Botanischen Garten. Es werden künftig wieder die beiden Arten Victoria amazonica und Victoria cruziana kultiviert, die in wenigen Monaten von einem erbsengroßen Samen zu spektakulären und riesigen Schwimmblattpflanzen heranwachsen. Die einjährigen Pflanzen lieben es warm. Ideale Wachstumsbedingungen gibt es bei 30 Grad Luft- und 30 Grad Wassertemperatur. Viel Licht ist ebenfalls wichtig.
Weitere Highlights im Victoriahaus
Ein Mangrovenbereich wird ebenfalls im Victoriahaus gezeigt. Zum Beispiel mit Lotuspflanzen. Wenig bekannt ist auch, dass es eine Kakteenart gibt, die in südamerikanischen Überschemmungswäldern vorkommt und es sogar mal zwei bis drei Monate unter Wasser aushält. Faszinierend! Ein neues Besucherinformationssystem vermittelt übrigens viel Spannendes über das Leben von Wasserpflanzen.
Im Untergeschoss des Victoriahauses befinden sich etwa 50 Aquarien und Paludarien, darunter 19 Schaubecken, welche beispielsweise ein Korallenriff oder ein Reisfeld zeigen. Das Victoriahaus beherbergt die vermutlich größte Sammlung tropischer Wasserpflanzen in Mitteleuropa und eine der wichtigsten weltweit.
Der Botanische Garten und das Botanische Museum Berlin ist einer der drei bedeutendsten Botanischen Gärten weltweit und der größte in Deutschland. Das Gartendenkmal mit einer Vielfalt von 20.000 Pflanzenarten auf dem 43 Hektar großen Gelände zeigt die „Welt in einem Garten“. Als Knotenpunkt der internationalen Biodiversitätsforschung und Wissenschaftseinrichtung mit über 300-jähriger Tradition beschäftigt er über 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Forschung und Lehre. Mehr als 400.000 Besucher pro Jahr belegen die Bedeutung des Botanischen Gartens als wichtigen Erholungs- und Bildungsort der Hauptstadt. Mit dem Botanischen Museum verfügt er über Deutschlands einzige museale Einrichtung, die sich der Vielfalt der Pflanzenwelt, ihrer Bedeutung und der Darstellung ihrer Kultur- und Naturgeschichte widmet. Seit 1995 gehört die Einrichtung zur Freien Universität Berlin.