Die Pfaueninsel in Berlin

Historischer Landschaftspark an der Havel

Frühling auf der Berliner Pfaueninsel Frühling auf der Berliner Pfaueninsel

(be) Es ist einer dieser wunderbaren Frühlingstage, die ich zu einem Besuch der Berliner Pfaueninsel nutze. Nach einer kurzen Fahrt mit der Motorfähre (3,00 Euro) beginne ich den Rundgang über die traumhafte Insel in der Berliner Havel. Jetzt, Anfang Mai, blüht alles verschwenderisch, es duftet nach Flieder und ein fast schon tropisches Vogelgezwitscher erfüllt die Luft. Einfach herrlich. Das saftige Grün der Bäume und Wiesen wirkt so entspannend. An verschiedenen Stellen der Insel hat man eine schöne Aussicht über die Havel.

Mit der Fähre gelangt man auf die idyllische Berliner Pfaueninsel

Mit der Fähre gelangt man auf die idyllische Berliner Pfaueninsel

Die historische Parkanlage der 67 ha großen Insel zeichnet sich durch einen wertvollen alten Parkbaumbestand aus und gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe. Naturnahe Waldbestände, Wiesen, Trockenrasen und große Röhrichtbestände bilden einen guten Lebensraum für Vögel und Insekten.  Die vielen freilebenden Pfauen machen sich durch ihre Rufe eindrucksvoll bemerkbar. Wenn man Glück hat, sieht man sie vielleicht auch radschlagend.  Der 1680 zum ersten Mal erwähnte Name „Pfauenwerder“ leitete sich übrigens nicht vom Vogel „Pfau“ ab, sondern vom mittelniederdeutschen „page“ (Pferd). Pfauen wurden erst 1797 zur Zeit des Schlossbaues angesiedelt. Vorübergehend hieß die Insel auch Kaninchenwerder, denn der Große Kurfürst (1640-88) ließ dort Kaninchen züchten.

Das Kavaliershaus auf der Pfaueninsel

Das Kavaliershaus auf der Pfaueninsel

Schloss auf der Pfaueninsel

Schloss auf der Pfaueninsel

Der Große Kurfürst war es auch, der Johannes Kunckel den Glasmacher ansiedelte, der auf der Insel bis zum Tode seines Gönners Rubinglas herstellte. 1793 kaufte Friedrich Wilhelm II. die Pfaueninsel um sie mit seiner Geliebten, der Potsdamer Bürgerstochter Wilhelmine Encke (später Gräfin Lichtenau) als Ausflugsziel zu nutzen. Er war es auch, der 1797 das hübsche Schloss als verfallenes römisches Landhaus errichten liess. Es hat in Richtung Potsdam eine hübsche Schaufassade. Zur selben Zeit entstand auch die Meierei am anderen Ende der Insel, diese im Stil eines eingefallenen gotischen Klosters. Ein weiteres herausragendes Gebäude ist zum Beispiel Schinkels Kavaliershaus etwa in der Mitte der Insel.

Pfau auf der Berliner Pfaueninsel

Pfau auf der Berliner Pfaueninsel

Die künstlerische Gartengestaltung durch Peter Joseph Lenné veranlasste Friedrich Wilhelm III. um 1821-23. Dabei wurden auch viele „fremdländische“ Tiere in Gehegen angesiedelt. Die Insel wurde zu seinem Privatzoo. Auch bemerkenswerte Pflanzen wurden angesiedelt. Das für eine Palmensammlung erbaute Palmenhaus brannte leider im Jahr 1880 ab. Seit 1924 steht die Pfaueninsel unter Naturschutz. Bleiben Sie bitte deshalb bei Ihrem Besuch der Insel auf den Wegen und pflücken keine Blumen. Fahrräder und Hunde dürfen nicht auf die Pfaueninsel. Es herrscht darüber hinaus auch Rauchverbot.

Spaziergang auf der Berliner Pfaueninsel

Spaziergang auf der Berliner Pfaueninsel

Die Pfaueninsel ist sicherlich eines der schönsten Berliner Ausflugsgebiete. Wer nach dem Inselrundgang einkehren möchte, hat die Wahl zwischen dem Restaurant direkt am Fähranleger oder dem Wirtshaus Moorlake oder dem etwas oberhalb der Havel liegenden Blockhaus Nikloskoe. Unbedingt empfehlenswert ist außerdem der Besuch des Parkes Kleinglienicke.

Betriebszeiten der Fähre zur Pfaueninsel:

April und September: 9-19 Uhr
Mai bis August: 8-21 Uhr
März und Oktober: 9-18 Uhr
November bis Februar: 10-16 Uhr


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