Tempelhofer Freiheit
Berliner Weite genießen
(be) Sonnabend Nachmittag bei schönstem Wetter. Eine überschaubare Anzahl Menschen nutzt das üppige, überwiegend schattenlose Platzangebot des „Tempelhofer Parkes“. Viele Besucher sonnen sich einfach, radeln vergnügt über die endlos erscheinenden Startbahnen, joggen, skaten, einige junge Frauen genießen laute Musik, das stört hier niemanden. Die Luft ist erfüllt vom Gezwitscher vieler Lerchen und in der Grillzone amüsieren sich größere und kleinere Grüppchen Großstädter. Der aufsteigende typische Grillgeruch macht Appetit.
Auf dem über 300 Hektar großen Gelände des ehemaligen Flughafens Tempelhof erlebt man eine für Berlin nicht selbstverständliche Weite und Freiheit. Blickt man von der südlichen Landebahn gen Norden sieht es so aus, als wäre Berlin ein Dorf. Mit einem alles überragenden Fernsehturm, der zwischen Bäumen in den Himmel ragt. Von anderen Häusern der City ist von hier aus so gut wie nichts zu sehen.
Nach Nordwesten sieht man das riesige Flughafengebäude, einst war es eines der größten Gebäude der Welt. Gebaut wurde es auf dem Tempelhofer Feld, einem ehemaligen Exerzierplatz. Der Flughafen nahm 1923 seinen Betrieb auf. 1948 erhielt der Flughafen eine besondere Bedeutung, denn während der Berlin-Blockade starteten und landeten hier im Minutentakt die Maschinen der Alliierten, die mit diesen Transporten eine ganze Stadt aus der Luft versorgten.
Seit der Schließung des Flughafens im Jahr 2008 werden im Flughafengebäude und in den riesigen Hangars wechselnd große Veranstaltungen durchgeführt, zum Beispiel die Modemesse Bread and Butter oder Open-Air-Konzerte.
Vor dem Flughafengelände demonstrieren derweil Mitglieder des Aktionsbündnisses be-4-tempelhof.de für eine teilweise Wiederaufnahme des Flugbetriebs in Tempelhof und für die Aufnahme der Flughafengebäude ins Weltkulturerbe. Und am Abend unseres Besuches im Tempelhofer Park muss eine einmotorige Rundflugmaschine zwischen den Besuchern notlanden. Es kommt dabei zum Glück niemand zu Schaden.
Das Volksbegehren gegen die Bebauungspläne des Senats war erfolgreich und deshalb gibt es am 25. Mai 2014 parallel zur Europawahl eine Volksabstimmung zu den Plänen für die Tempelhofer Freiheit. Der Senat warnt vor 100 Prozent Stillstand. Berlin brauche bezahlbaren Wohnraum.
Quellen: be, Presse Grün GmbH
Öffnungszeiten des Tempelhofer Parkes
8 Eingänge – Öffnungszeiten im Juli: 6.00 Uhr – 22.30 Uhr; Eintritt frei!
Webtipps: Offizielle Seite, Initiative 100 Prozent Tempelhofer Feld.