Naturkundemuseum in Berlin

Tyrannosaurus rex in Berlin zu Gast

Berlin ist um einen Publikumsmagneten und ein einmaliges Forschungsobjekt reicher. Mit Tristan Otto (kurz Tristan) ist ab 17. Dezember 2015 eines der weltweit am besten erhaltenen Exemplare des Tyrannosaurus rex in einer eigenen Ausstellung für jeden zugänglich. Der Superdino gilt unter internationalen Experten als einzigartiger Fund. Am Museum für Naturkunde, Leibniz-Institut für Evolutions- und Biodiversitätsforschung, wird das Skelett die kommenden Jahre durch ein eigenes Forscher-Team, mit modernster Technik und im engen Schulterschluss mit Partnern aus Wissenschaft und Forschung, Industrie und Gesellschaft beforscht. Das Museum für Naturkunde Berlin setzt damit einen neuen Meilenstein: Es zeigt das zu diesem Zeitpunkt einzige Originalskelett eines T. rex in Europa und lässt die Ergebnisse der Forschungsteams nach und nach in die Ausstellung einfließen.

Tyrannosaurus rex Tristan im Museum für Naturkunde in Berlin. Foto Carola Radtke/Museum für Naturkunde

Tyrannosaurus rex Tristan im Museum für Naturkunde in Berlin. Foto: Carola Radtke/Museum für Naturkunde

Die Inszenierung ist einmalig: Das zwölf Meter lange Skelett und der nahezu vollständige Schädel des gigantischen Raubsauriers sind im Original und in voller Größe zu sehen. Die Ausstellung ist aber mehr als reine Inszenierung – mit Originalobjekten, außergewöhnlichen Medieninstallationen und spannenden Geschichten eröffnet sie dem Besucher einen Einblick in die Forschung rund um Tristan.

Welche Fragen beschäftigen die Forscher? Welche neuen Erkenntnisse erhoffen sich die Wissenschaftler aus den versteinerten Knochen, die ca. 66 Millionen Jahre alt sind? Was verraten die Knochen uns über das Leben von Tristan: Welche Krankheiten hatte er, welches Gewicht, welche Beweglichkeit, Geschwindigkeit, Beißkraft? Die Ausstellung ist als Experiment konzipiert: Mit den Ergebnissen des Forschungsprogramms wird die Ausstellung über die kommenden Jahre wachsen, sich verändern und die Besucher auf dieser Unternehmung mitnehmen.

Das Museum für Naturkunde Berlin ist nicht nur für seine Ausstellungen weltweit bekannt, sondern auch als Forschungsmuseum, das mit Wissenschaftspartnern in über 60 Ländern kooperiert. „Wir widmen uns aktuellen Fragestellungen, indem wir die Vergangenheit erforschen und unser Wissen und unsere Expertise dazu verwenden, die Zukunft unseres Planeten mitzugestalten. Mit Tristan setzen wir diese Entwicklung konsequent fort“, sagt Generaldirektor Prof. Johannes Vogel, „Tristan ist einzigartig und eine einmalige Chance: Für die Stadt Berlin, für Deutschland und die Naturforschung weltweit.“

Das Skelett des Tyrannosaurus rex wurde 2010 in Montana, USA, gefunden und gilt unter internationalen Experten als einmaliger Fund. „Das Museum für Naturkunde Berlin ist ein international anerkanntes Museum mit hervorragenden Ausstellungen und hervorragender Forschung, besonders im Bereich Dinosaurier. Daher erschien es mir als der perfekte Ort für Tristan“, so Mäzen und T-rex-Eigentümer Niels Nielsen.

Erstmals können Besucher ihr Ticket vorab elektronisch buchen über die Homepage des Museums für Naturkunde und Visit Berlin. Aufgrund der erwarteten hohen Nachfrage wird zu einem Ticketkauf vorab geraten, um lange Wartezeiten oder Enttäuschungen am Tag selbst zu vermeiden.

Ermöglicht wird die Ausstellung auch durch das Engagement der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Forschung, die als Finanzierungsträger nicht nur das Museum für Naturkunde Berlin zusammen mit dem Bund finanziell ausstattet, sondern auch unbürokratisch die Versicherung für den Tyrannosaurus rex realisierte. Senatorin Cornelia Yzer: „Berlin ist zwar jetzt um Millionen Jahre gealtert, aber dafür um eine wirklich große Attraktion reicher. Tristan wird schon bald zum Selfie-Liebling der Berliner und Touristen werden und die steigenden Besucherzahlen des Museums für Naturkunde weiter nach oben jagen. Ein besonderes Anliegen ist uns aber natürlich auch die exzellente Forschung mit der das Museum die Ausstellung begleiten wird.“

„Tristan – Berlin zeigt Zähne“ ist eine Ausstellung des Museum für Naturkunde Berlin in Kooperation mit dem rbb. Seit dem 17.12.2015 für vorläufig drei Jahre im Museum für Naturkunde Berlin.

 

Mehr über das Naturkundemuseum

Mit über 30 Millionen Sammlungsobjekten, mehr als 7.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche und einer Forschungsabteilung ist das Museum für Naturkunde das größte deutsche Naturkundemuseum. Weltweit rangiert es unter den ersten Fünf. Es wurde im Jahr 1810 gegründet.

Herausragende Objekte sind:
• Urvogel Archaeopteryx
• das 13,27 Meter hohe Skelett des Brachiosaurus
• Originalobjekte Alexander von Humboldts
• die Biodiversitätswand
• Gorilla „Bobby“
• Insektenmodelle von Alfred Keller
• eine Pechblende, an der das Element Uranium entdeckt wurde
• Gesteine von Mond und Mars

Evolution in Aktion
Allen Ausstellungen gemeinsam ist ihr übergreifendes Thema „Evolution in Aktion“. Hier zeigen wir die Wirkung und das Werk der Evolution, unter anderem:
• Entstehung des Kosmos und der Erde
• Leben und Sterben der Dinosaurier
• Vulkane und Meteoriteneinschläge
• Mechanismen, die die Vielfalt der Arten hervorgebracht haben

Es wird deutlich, dass die Evolution kein abgeschlossener, sondern ein voranschreitender Prozess ist, und dass wir uns mittendrin befinden.

Der Saurier:

 Brachiosaurus brancai ist mit 13,27 Metern das größte montierte Dinosaurierskelett

Brachiosaurus brancai ist mit 13,27 Metern das größte montierte Dinosaurierskelett

Das aus Tendaguru in Tansania stammende Skelett des Brachiosaurus brancai ist mit 13,27 Metern das größte montierte Dinosaurierskelett der Welt. Aufgrund neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse hat man das Skelett zwischen 2005 und 2007 neu aufgebaut. Die auffallend langen Arme (Brachiosaurus bedeutet „Armechse“) sind nun durchgestreckt. Sie tragen die gesamte Körperlast. Der Hals ist steil aufgerichtet, da bei dieser Haltung die geringste Spannung auf den Hals-Wirbelkörpern lastet.

Gigantisches Gewicht
Nach neusten Berechnungen musste die Körpermasse rund 50 Tonnen betragen haben – das entspricht in etwa acht Elefanten. Histologischen Knochenuntersuchungen zufolge wuchsen die Sauropoden sehr schnell, bis sie mit etwa 10-15 Jahren die Geschlechtsreife erlangt hatten. Um diese enormen Körpermaße in so kurzer Zeit zu erreichen, benötigte der Pflanzenfresser eine stetige Energiezufuhr.

Die Saurierskelette im Naturkundemuseum Berlin

Die Saurierskelette im Naturkundemuseum Berlin

Funktion des Schädels
Der Fund des sehr gut erhaltenen Schädels stellt eine wissenschaftliche Sensation dar, da Schädel von Dinosauriern nur selten so vollständig erhalten waren. Bei der neuen originalgetreuen Kopie des Kopfes fällt die hochgewölbte Ausbuchtung des Schädels auf. Sie könnte als Resonanzkörper zum Erzeugen von Lauten oder zum Erwärmen der Atemluft gedient haben.

Auch heute stehen Brachiosaurus und zahlreiche weitere Funde der Tendaguru-Expedition im Zentrum des wissenschaftlichen Interesses des Museums für Naturkunde. Neue Methoden und die interdisziplinäre Zusammenarbeit bringen immer mehr Licht in das Leben dieser ungewöhnlichen Tiere.

Blick in die Nasssammlung

Blick in die Nasssammlung des Berliner Naturkundemuseums

Die Nass-Sammlungen

Im Jahr 2010 war es ein herausragendes Ereignis, dass 65 Jahre nach der Bombardierung und Zerstörung des Ostflügels des Museums für Naturkunde und nach nur dreijähriger Bauzeit die Eröffnung eines der weltweit modernsten Sammlungsgebäude für wissenschaftliche Nass-Sammlungen gefeiert werden konnte. Wie hoch die wissenschaftliche Bedeutung der im Ostflügel untergebrachten Objekte ist, lässt sich daran ermessen, dass der Start zum Wiederaufbau des Ostflügels eine der wesentlichen Voraussetzungen für die Aufnahme des Museums in die Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz im Jahr 2009 war“, so der damalige Generaldirektor Leinfelder.

Die Nass-Sammlungen sind auch von höchstem wissenschafts- und kulturhistorischem Wert. An ihnen lassen sich bedeutende Entwicklungen in der Geschichte der Wissenschaft ablesen. Der neue Sammlungsflügel beherbergt einen kulturellen Schatz, der von der Kulturstiftung des Bundes und der Kulturstiftung der Länder im Rahmen des gemeinsamen Projektes „KUR – Programm zur Konservierung und Restaurierung von mobilem Kulturgut“ gefördert wird. Bei diesen Sammlungen handelt es sich um 276.000 Gläser mit zirka einer Million Tiere in 80 Tonnen 70-%igen Ethanols, die auf über 12,6 km Regalbodenlänge in drei großen Sammlungssälen sowie in einem Großpräparateraum untergebracht sind. Spinnen, Würmer, Krebse, Schnecken, Fische, Echsen, Frösche und viele andere Tiergruppen sind auf Grund herausragender Klima- und Brandschutzvorrichtungen so sicher untergebracht wie nie zuvor. Der Besuch dieser Sammlung ist ein einmaliges und unvergeßliches Erlebnis.

Öffnungszeiten und Preise

Dienstag bis Freitag: 9.30 bis 18.00 Uhr
Sonnabends, Sonntags und an Feiertagen: 10.00 bis 18.00 Uhr
Letzter Einlass: 30 Minuten vor Schließzeit des Museums.
Montags ist das Museum geschlossen.
Der reguläre Eintrittspreis beträgt

Während der Laufzeit von Sonderausstellungen können die Eintrittspreise abweichen.

Erwachsene: 5,- Euro
Ermäßigt / Schüler ab 6 Jahre: 3,- Euro
Vorschulkinder: frei
Familienkarten: 10,- Euro
Mini-Familienkarten: 6,- Euro
Gruppenermäßigungen ab 10 Personen:
* ermäßigt: 1,50 Euro/Person
* normal: 3,50 Euro/ Person
Kartenzahlung möglich