Schinkelplatz

Ein kleiner aber wichtiger Platz

Der Schinkelplatz in Berlin Der Schinkelplatz in Berlin

Der Schinkelplatz ist ein zwar ein kleiner, aber städtebaulich wichtiger Platz im alten Zentrum Berlins. Er liegt in der Nähe des Schlossplatzes und gehört zum Stadtteil Friedrichswerder im Stadtbezirk Mitte. Die Fläche von 1700 Quadratmetern hat die Form eines schmalen Dreiecks; sie wird nach Süden begrenzt durch die Berliner Bauakademie – die dort zur Zeit nur als Attrappe vorhanden ist –, nach Westen durch die Niederlagstraße und nach Osten durch die Unterwasserstraße, die hier als Uferweg entlang des Kupfergrabens – ein Seitenarm der Spree – verläuft. Der Platz trägt den Namen des preußischen Architekten Karl Friedrich Schinkel, zu dessen stilbildenden Werken auch die zwischen 1832 und 1836 errichtete Bauakademie gehörte.

Auf dem Platz stehen Denkmäler von Albrecht Thaer, Peter Christian Wilhelm Beuth und Karl Friedrich Schinkel. Die Fläche vor den Denkmälern erhielt ein farbig ornamentiertes Mosaikpflaster und einen Springbrunnen. Hinter den Denkmälern steht eine 18 Meter lange, halbrunde Sitzbank aus poliertem Granit.

Die bereits erwähnte Bauakademie von Karl Friedrich Schinkel war einmal eine Hochschule zur Ausbildung von Baumeistern und soll an ihrem alten Standort wieder aufgebaut werden. Die Finanzierung ist allerdings nicht gesichert. Heiß diskutiert wird zur Zeit die weitere Bebauung am Schinkelplatz. Auf alten Stadtfotos sieht man, dass es dort auf jeden Fall immer eine Bebauung mit Wohnhäusern gab. Von der Friedrichswerderschen Kirche war in diesen Zeiten außer den Turmspitzen nicht viel zu sehen.

In unmittelbarer Nachbarschaft der Bauakademie steht die Friedrichswerdersche Kirche. Sie wurde zwischen 1824 und 1831 von Karl Friedrich Schinkel erbaut und war die erste neugotische Kirche der Stadt. Der jetzige Bau war bis 1872 eine preußisch-unierte und französisch-reformierte Simultankirche (daher auch Temple du Werder auf Französisch). Danach erwarben die Unierten den Anteil der Reformierten, die schon seit 1835 in der Kirche keine eigenen Gottesdienste mehr abhielten.

Anlässlich der 750-Jahr-Feier Berlins wurde sie 1987 als Dependance der Nationalgalerie und Schinkelmuseum wieder allgemein zugänglich gemacht. Im Kirchenschiff sind Werke klassizistischer Bildhauer der Berliner Schule ausgestellt. Hier stehen Skulpturen von Johann Gottfried Schadow, Christian Daniel Rauch, Emil Wolff, Friedrich Tieck und anderen. Besonders bekannt ist das Doppelstandbild der Prinzessinnen Luise und Friederike von Preußen, die sogenannte Prinzessinnengruppe von Schadow, dessen Original-Gipsmodell im Kirchenraum gezeigt wird. Neben Werken aus dem Berliner Schloss sind insbesondere auch Bildnisse von Geistesgrößen wie Immanuel Kant, Johann Wolfgang von Goethe und den Brüdern Humboldt ausgestellt. Auf der Empore ist eine Ausstellung über Leben und Werk Karl Friedrich Schinkels zu sehen.

In dem denkmalgeschützten Gebäude gab es jetzt in jüngster Zeit Abplatzungen vom Deckenputz, die Besucherinnen und Besucher sowie das kostbare Ausstellungsgut konkret gefährden könnten. Ein bautechnisches Gutachten soll nun das exakte Schadensausmaß und die Ursache feststellen sowie Empfehlungen für die zu treffenden Maßnahmen geben. Deshalb mußte das Gebäude leider bis auf weiteres geschlossen werden.

Quellen: be; Wikipedia; Presse Staatliche Museen zu Berlin;

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