Thaipark in Berlin
Ein Stück Thailand in der Haupstadt
Wie alles angefangen hat mit der Thaiwiese im Wilmersdorfer Preußenpark weiß man nicht mehr so genau. Es soll aber vor etwa zwanzig Jahren gewesen sein, dass sich in Berlin lebende Thailänderinnen im Preußenpark zum Kochen und Reden getroffen haben. Vielfach waren bei den anfangs rein privaten Treffen die deutschen Ehemänner dabei. Es wurde lecker gekocht und man war unter sich. Die Treffen auf der grünen Wiese des Wilmersdorfer Parks sprachen sich im Laufe der Zeit immer mehr herum und so fanden bald auch deutsche Fans der thailändischen Küche den Weg in den Park. Da das bunte Treiben aber völlig an deutschen Gesetzen vorbeilaviert, ließen Probleme nicht lange auf sich warten.
Was einst als Familientreffpunkt begann, hat sich im Laufe der Zeit zunehmend kommerzialisiert. Eine Vergleichsmöglichkeit mit früheren Jahren habe ich nicht, da ich als Wilmersdorfer tatsächlich erst jetzt das erste Mal im Thaipark war. Die Stimmung und das Essen haben uns aber echt gut gefallen. Mittlerweile kommen übrigens auch Vietnamesen, Koreaner und Japaner zum Thaipark. Die thailändische Community sorgt übrigens immer penibel dafür, dass der Park nach jedem Wochenende absolut sauber wieder verlassen wird. Eine Lärmbelästigung gibt es nicht, alles ist ruhig und diszipliniert. Aber es gibt eben nach deutschem Recht auch keine Genehmigungen zum Kochen und zum Verkauf von Speisen und Getränken. Es gibt keine Hygienekontrollen, kein fließendes Wasser und keinen Strom. Den Markt schließen will heute auch von offizieller Seite eigentlich wirklich niemand, doch wird immer wieder überlegt, wie man den Thaipark in geordnete Bahnen lenken kann.
Heute steht der „Thaipark“, wie er mittlerweile allgemein genannt wird, in jedem vernünftigen Berlin-Reiseführer. Er ist längst kein Geheimtipp mehr. Alle Besucher genießen die leckeren Speisen und das bunte Treiben, dass einen auf einen Markt in Bangkok versetzt. Die Köchinnen oder Köche sitzen auf kleinen Stühlen und haben alles um sich herum aufgebaut. Es wird auf Gaskochern gebruzzelt und gekocht. Es wird Gemüse geschnitten und Salate angemacht. Fisch, Fleisch, Gemüse und exotische Früchte, alles was das Herz begehrt. Uns fasziniert immer wieder, wie schnell asiatische Gerichte „gezaubert“ werden. Es riecht atemberaubend lecker und man muss einfach unbedingt etwas von den Köstlichkeiten probieren.
Ort & Öffnungszeit: Brandenburgische Straße Preußenpark
Sonnabend und Sonntag bei gutem Wetter von April bis Oktober (12 bis 22 Uhr)
Links: Thaipark
Kulinarisch spannend, rechtlich fragwürdig: Die Thaiwiese zwischen Kult und Kommerz – Guter Artikel zu allen Aspekten des Thaiparkes