Neue Architektur

Berlins Stadtbild verändert sich stetig

Living Levels an der Eastside-Gallery Living Levels an der East Side Gallery

(be) Berlin ist eine Stadt im ständigen Wandel. Und gerade das ist so spannend. Überall entstehen neue Gebäude, ganze Stadtviertel verändern dadurch ihr Gesicht. Einen großen Wandel gibt es gerade an der Spree zwischen Oberbaumbrücke und Janowitzbrücke. Gegen die Bebauung an der Berliner East Side Gallery gab es lange Proteste, die aber kaum etwas verhindert haben. Nun entstand mit dem Hochhaus „Living Levels“ eines der ersten Gebäude in unmittelbarster Nähe zu den Resten der Berliner Mauer. Selbst Kritiker räumen zumindest ein, dass es sich bei dem Projekt um ein architektonisch eher positiv aus der Berliner Kastenbauweise herausragendes Projekt handelt. Architekt des Gebäudes ist Sergej Tchoban von nps Tchoban Voss. (diverse Projekte in Berlin, u.a. „Nhow Hotel“ an der Spree)

Living Levels - Neubau an der East Side Gallery - Neue Architektur

Living Levels – Neubau an der East Side Gallery

Bei dem Grundstück handelt es sich um ein absolutes Sahnestück in attraktivster Lage. Die künftigen Wohnungseigentümer können sich über einen der faszinierendsten Ausblicke über Berlin freuen. Das 63 Meter hohe Haus am Spreeufer widerspricht zwar einem erfolgreichen Volksbegehren von 2008, das am Spreeufer dort gar keine Hochhäuser erlaubt, es lässt aber zumindest einen acht Meter breiten öffentlich zugänglichen Uferstreifen frei, was ebenfalls im Volksbegehren gefordert wurde. (Zitat BauNetzInvestor des Projektes ist Maik Uwe Hinkel, der in Berlin viele teure Immobilienprojekte realisiert hat. Im „Living Levels“ werden Luxuswohnungen in der Größe von 2 bis 6 Zimmern angeboten, die laut Website des Anbieters bereits zu achtzig Prozent verkauft worden sind. Eine Begrünung der Fassade soll wohl noch erfolgen.

Neuer Ausblick von der Oberbaumbrücke. "Living Levels" und die Mercedes-Vertriebszentrale

Neuer Ausblick von der Oberbaumbrücke. „Living Levels“ und die Mercedes-Vertriebszentrale

Neue Architektur an der East Side Gallery

Auf der gegenüberliegenden Straßenseite wurde von den Architekten Gewers & Pudewill, Berlin die Vertriebszentrale von Mercedes-Benz konzipiert, die mit einer zwar sehr dunklen aber interessanten und rythmisch gegliederten Glas-Doppelscheiben-Fassade durchaus punkten kann. Neben dem 13stöckigen Bürohochhaus gehören auch noch niedrigere Bürohäuser zu dem Komplex

Mercedes-Benz Vertriebszentrale - Neue Architektur

Mercedes-Benz Vertriebszentrale – Berliner Architektur

Im Umfeld der O2 World Berlin entsteht das sogenannte Anschutz-Gelände, benannt nach dem US-amerikanischen Investor Philip F. Anschutz. Es handelt sich um ein Stadtviertel mit rund 520.000 m² für Freizeit-, Sport- und Erholungsflächen sowie für Einzelhandel, Büros und Wohnungen.

Neubauten an der Tamara-Danz-Straße

Neubauten an der Tamara-Danz-Straße

Neben der O2 World Berlin, sie wird in Kürze übrigens in „Mercedes-Benz-Arena-Berlin“ umbenannt, entsteht ab 2015 endlich mal wieder ein neues Einkaufszentrum mit 120 Läden, von denen Berlin ja erst mehr als sechzig hat. Es wird einen Übergang zum Bahnhof Warschauer Strasse geben.

Architektur am Bertolt-Brecht-Platz

Architektur am Bertolt-Brecht-Platz

Teuerste Wohnungen Berlins

Ein Luxuswohnhaus in allerbester Lage in unmittelbarer Nähe zur Spree entstand am Bertolt-Brecht-Platz. In dem vom Berliner Architekten Eike Becker entworfenen Haus soll es die teuerste Berliner Wohnung geben. Man spricht von einem Quadratmeterpreis von 12.500 Euro. In dem Komplex hat Ende 2014 auch das Leonardo Hotel Berlin Mitte eröffnet.

Zitat: Eike Becker_Architekten

In der Weite des Raumes hat das von Südosten nach Nordwesten weisende, gestreckte Gebäude – mit einer Breite von etwa 55, einer Tiefe von etwa 82 Metern – eine solitäre, fulminante Position. Indes liegt das Grundstück nicht allein in bester Lage, sondern hat auch eine Geschichte von Belang, stand doch genau hier das von Hans Poelzig entworfene, von Max Reinhardt betriebene Große Schauspielhaus, das erst in den späten achtziger Jahren abgerissen wurde.

Einerseits aufgrund der doppelten Vier-Flügel-Anlage mit 2 Binnenhöfen, anderseits aufgrund der Staffelung der 4 obersten von zusammen 10 Geschossen über Niveau weist der Bau, bei weitgehend anderer, gemischter Funktion, in Masse und Figur eine gewisse Ähnlichkeit mit den hamburgischen Kontorhäusern des frühen 20. Jahrhunderts auf. Allerdings wird die blockhafte Erscheinung durch die 4 Fassaden in Richtung einer leichten, lichten, ja kristallinen Architektur verändert.

Die Hauptseite des Gebäudes, ein wenig verdeckt durch die Bäume des Bertolt-Brecht-Platzes, operiert mit Symmetrie, das heißt mit der Dreiteilung der Schauseite in einen breiteren Mittelteil und 2 schmalere Seitenteile. Jeweils 3 bis 6 durch bedruckte gläserne Paneele getrennte, stehende Fenster sind von einem liegendem Rahmen aus hellem Aluminium gefasst.

Von den etwa 33000 Quadratmetern Bruttogeschossfläche entfällt knapp die Hälfte auf 87 Wohnungen, deren Interieurs durch ein Team um den französischen Designer Philippe Starck gestaltet sind. Ein weiteres Drittel der Fläche entfällt auf ein Hotel mit gut 300 Zimmern. Der Rest der Fläche dient Büros und Läden. Alle Wohnungen liegen in den ruhigen nordwestlichen, alle Büros in den weniger ruhigen südöstlichen Partien des Gebäudes.

„Am Lokdepot“ in Schöneberg

Wenn man vom Kleistpark kommend die Monumentenstrasse in Richtung Kreuzberg herunterfährt, leuchten einem schon die in Rot gehaltenen Neubauten des Projektes „Am Lokdepot“ entgegen. Dazu die Philosophie der UTB- Projektmanagement und Verwaltungsgesellschaft: „Die vorgefundene Atmosphäre des Ortes wird in der Architektur bewusst aufgenommen und neu interpretiert. Die postindustrielle Romantik erhält ein neues Gesicht und einen eigenen Charakter.“ Architekten des ungewöhnlichen, aus drei Typen bestehenden Wohnungsbaus, sind Robertneun aus Berlin. Direkt zu Füßen der Neubauten, die zum Teil schon fertiggestellt sind, sieht man eine alte Lokhalle, in der die Sammlung Nahverkehr des Technikmuseums untergebracht ist. (Einmal im Jahr nur an den Septembersonntagen zugänglich) Daneben die vielbefahrenen Bahngleise in Richtung Potsdamer Platz.

Wohnkomplex an der Monumentenstrasse - Neue Architektur

Wohnkomplex an der Monumentenstrasse

Alle Haustypen basieren auf der grundsätzlichen Idee, Außenraum und Natur in den Wohnraum zu integrieren. Die Ost-West-Ausrichtung der Wohnungen ist beim Haustyp S, M und L immer gegeben. Die ausgeprägte Rohbaustruktur ermöglicht bei allen Haustypen eine freie Gestaltung der Innenräume. Ein modulares System von unterschiedlichen, frei wählbaren Trennwand-Typen lässt viel Gestaltungsfreiraum. Auch zu einem späteren Zeitpunkt kann eine Wohnung dank diesem modularen System in ein komplett anderes Wohnkonzept umfunktioniert werden. Tageslicht ist in jeder Wohnung ein wichtiges Element.

Ungewöhnlich große Fensterflächen sorgen für helle Räume. Im Haustyp L bieten die integrierten Gewächshäuser zusätzlich ein spezielles Raumgefühl. Variiert doch nicht nur die Raumhöhe innerhalb der Wohnung, sondern auch die Wohnebene. Im Haustyp M hat man mit jeweils 14 laufenden Metern Terrasse je Fassadenseite genug Freiraum für Begrünung und Entspannung. Die großen Fensterfronten unterstreichen den Fabrikcharakter und verbinden das Innen- mit dem Außenleben. Der Haustyp S hat einen Raum mit Terrasse  und angrenzendem Erker. Der freie Blick durch den offenen Wohnraum von Ost nach West und umgekehrt schafft Raum im Kopf und vermittelt ein gutes Gefühl für die Tageszeiten. (Zitat: UTB Projektmanagement und Verwaltungsgesellschaft)

Quellen: BauNetz, Berliner Zeitung, Morgenpost online, Eicke Becker_Architekten, UTB Projektmanagement und Verwaltungsgesellschaft,