Polina Großmann
"Tanz ist mein Leben"
(be) Polina Großmann wurde in Russland geboren. Als sie zwanzig war, gingen ihre Eltern mit ihr nach Israel. Nach einer klassischen Ballettausbildung in Russland unterrichtete sie bereits mit sehr jungen Jahren selbst Ballett und studierte dann Theater und Literatur und an einem Konservatorium Choreographie. Sie begegnete Persönlichkeiten wie Anna Sokolow. Seit 25 Jahren leitet Polina Großmann in Berlin-Frohnau eine kleine Ballettschule.
Nicht Leistung, Spitze oder ähnliches zählen in ihrer Ballettschule, die sie seit 25 Jahren in Frohnau führt. Ihr größter Wunsch ist, dass ihre Kinder, Mädchen und jungen Frauen als gestärkte Persönlichkeiten von ihrer Ballettausbildung profitieren. Den aus vielen Ballettsälen bekannten strengen Ton sucht man bei Polina Großmann vergeblich. Und auch vom damit verbundenen Leistungsdruck hält die Tanzpädagogin nicht viel. Polina sieht Ballett als Mittel der Körpererfahrung an. Polina ist zurückhaltend und in der Arbeit mit ihren Schülerinnen liebevoll und familiär. „Ich begleite sehr viele meiner Mädchen jahrelang, kenne alle ihre Biografien“ sagt sie. Sie ist Tanzpädagogin und Choreographin mit Leib und Seele.
Dabei könnte sie locker eine große Ballettschule betreiben, so etwas passt aber nicht zu ihrer Vorstellung vom gemeinsamen Erleben. „Gemeinsam“ ist für Polina Großmann ein wichtiger Begriff. Und so hat sie schon vor vielen Jahren angefangen, Projekte für Kinder und Jugendliche aus verschiedenen Ländern zu initiieren. Junge Menschen zusammenzubringen, über religiöse und weltanschauliche Grenzen hinaus. Sie möchte den jungen Menschen die Erfahrung ermöglichen, dass wir letztendlich alle gleich sind. Gerade Tanz ist als überall verständliche Weltsprache bestens dafür geeignet, diese Botschaft zu transportieren. Am Ende der Projekte stehen Aufführungen vor großem Publikum, immer dienen sie der guten Sache. So wurde schon Geld für das Herzzentrum Berlin gesammelt, konnten medizinische Geräte für Russland gekauft werden oder es wurde die internationale Jugendbegegnung unterstützt. Zu den Teilnehmern der Projekte gehören auch professionelle Tänzer und Schauspieler, die ohne jede Gage mit Begeisterung dabei sind. Und die Ideen zu ihren Choreographien liefert „das Leben“.
So auch im November 2010, als Polinas Tanzcollage „Die Tochter der Märchenkönigin“ an zwei Abenden im ausverkauften Fontane-Haus aufgeführt wurde. Kinder und Jugendliche aus Berlin, Petersburg und Frankreich waren an dieser multikulturellen Aufführung beteiligt. Nach der Vorbereitung in den jeweiligen Heimatländern gab man dem Stück in nur einer Woche in Berlin gemeinsam den letzten Schliff.