Edvard Munch im Museum Barberini

Edvard Munch mit der Ausstellung Lebenslandschaft im Museum Barberini in Potsdam

Am 18. November öffnet im Museum Barberini die Ausstellung „Munch. Lebenslandschaft“. Dies die erste Ausstellung, die Edvard Munchs Faszination für die Natur in den Mittelpunkt rückt. Gezeigt werden über 110 Werke des norwegischen Künstlers, darunter neben einigen seiner berühmtesten Motive auch unbekannte Werke sowie die monumentalen Vorarbeiten für seine Aula-Bilder, die er für die Osloer Universität schuf und die seit über 100 Jahren nicht mehr in Deutschland zu sehen waren.

Dem noch jungen Museum Barberini gelingt es mit dieser Ausstellung erneut, den Besucher mit einer grandiosen Präsentation der Werke für die Faszination der Malerei zu begeistern. Die Beleuchtung finden wir großartig und die Wandfarben der Säle sind, wie seit der Eröffnung des Museum im Jahr 2017 gewohnt, wunderbar gewählt. Und auch die thematische Präsentation macht es dem Besucher leicht, die Bilder des norwegischen Malers zu verstehen und einzuordnen. 

Edvard Munch ist für seine eindringlichen Darstellungen elementarer menschlicher Empfindungen bekannt. Eine ebenso wichtige Rolle wie das Interesse an den seelischen Dimensionen des Daseins spielte jedoch Munchs Faszination für die Natur. Mit der ihm eigenen Imaginationskraft und Sensibilität widmete er sich Naturmotiven, um den Platz des Menschen im kosmischen Kreislauf des Lebens zu ergründen. Die Darstellung von Landschaft in Munchs Werk wurde bislang kaum systematisch untersucht. Die Ausstellung Munch. Lebenslandschaft und der zugehörige Katalog erforschen erstmals die Bedeutung von Munchs Naturdarstellungen und hinterfragen gängige Vorstellungen.

Edvard Munch mit der Ausstellung Lebenslandschaft im Museum Barberini in Potsdam

Reflektiert werden dabei die künstlerischen, wissenschaftlichen und philosophischen Einflüsse seiner Zeit, die zu Munchs Naturverständnis beitrugen. Einerseits verstand Edvard Munch die Natur als sich zyklisch erneuernde Kraft, andererseits sah er sie als Spiegel menschlicher Empfindungen. Munch entwickelte ein pantheistisches Naturverständnis, das er auf die norwegischen Küsten und Wälder projizierte. Mit einer Motivik zwischen geschwungener Küstenlinie und Märchenwald, schneebedeckten oder vom Sturm getroffenen Landschaften, üppigen Gärten und dem entfesselten Spiel von Sonne, Luft und Wasser, eröffnet Munchs Werk vor dem Hintergrund aktueller Naturkatastrophen auch einen Resonanzraum für die heutige Klimakrise.

Edvard Munch Lebenslandschaft im Museum Barberini in Potsdam

Die Ausstellung zeigt über 110 Werke von internationalen Leihgebern, darunter das Munchmuseet, Oslo, das Museum of Modern Art, New York, das Dallas Museum of Art, die Staatsgalerie Stuttgart, das Museum Folkwang, Essen, und das Von der Heydt-Museum, Wuppertal.

Für die Laufzeit der Ausstellung vom 18.11.2023 bis zum 01.04.2024 erweitert das Museum Barberini seine Öffnungszeiten: Von Mittwoch bis Sonntag hat das Museum bereits ab 9 Uhr geöffnet. Sonderöffnungszeiten an Feiertagen im Rahmen der Laufzeit bleiben bestehen.

Parallel zur Potsdamer Schau widmet sich eine zweite Ausstellung Munch und BerlinEdvard Munch. Zauber des Nordens in der Berlinischen Galerie (15. September 2023 bis 22. Januar 2024). Zum Besuch beider Ausstellungen bieten die Museen ein Kombiticket an.

Museum Barberini
Alter Markt
Humboldtstraße 5–6
14467 Potsdam

www.museum-barberini.de

Edvard Munch mit der Ausstellung Lebenslandschaft im Museum Barberini in Potsdam