BMW Berlin-Marathon – Die Frauen-Elite

Frauen auf Rekordjagd

Shalane Flanagan hat ein klares Ziel, wenn sie am Sonntag beim 41. BMW BERLIN-MARATHON an den Start geht: Die US-Läuferin will den nordamerikanischen Rekord brechen, der bei 2:19:36 Stunden steht. Doch sie ist nicht die einzige im Feld, die eine Zeit unterhalb der 2:20-Stunden-Barriere anpeilt. Die beiden Äthiopierinnen Feyse Tadese und Tirfi Tsegaye wollen ebenfalls ein entsprechendes Tempo einschlagen. Dieses Trio ist in der Favoritenposition. Allerdings könnte auch die äthiopische Debütantin Tadelech Bekele eine gute Rolle spielen. Die deutsche Marathon-Aufsteigerin Anna Hahner will auf der flachen Berliner Strecke ihre Bestzeit von 2:27:55 Stunden unterbieten.

Erst fünfmal wurde in der Geschichte des BMW BERLIN-MARATHON die 2:20-Marke unterschritten. Zuletzt gelang dies der Kenianerin Florence Kiplagat, die 2011 in 2:19:44 gewann. Der Streckenrekord der Japanerin Mizuki Noguchi steht seit 2005 bei 2:19:12.

Für Shalane Flanagan hat jedoch eine andere Zeit Priorität: 2:19:36 Stunden, der Nordamerika-Rekord, den Deena Kastor 2006 in London aufstellte. „Ich bin hierher gekommen, um US-Leichtathletik-Geschichte zu schreiben und den Rekord zu brechen“, sagte die 33-Jährige bei einer Pressekonferenz, fügte jedoch hinzu: „Ich weiß natürlich, wo der Streckenrekord steht und es wäre schön, wenn ich hier zwei Rekorde brechen könnte.“ Flanagan hat bisher eine Bestzeit von 2:22:02 Stunden, die sie in diesem Jahr beim Boston-Marathon aufstellte. Dort wurde sie Siebte. Die Olympia-Dritte über 10.000 m von Peking 2008 ist in der Nähe von Boston aufgewachsen, und der Boston-Marathon war eine entscheidende Inspiration für sie. „Ich stand in den 90er Jahren an der Strecke und war begeistert. Eine Läuferin, die ich damals bewunderte, war Uta Pippig“, erzählte Shalane Flanagan, die nun in der früheren Heimatstadt der dreifachen Boston-Siegerin Uta Pippig den US-Rekord brechen möchte.

Die schnelle Berliner Strecke war ausschlaggebend für Shalane Flanagan bei der Wahl ihres Rennens für den Herbst. Bei City-Marathons ist sie bisher nur in Boston und New York an den Start gegangen. „Ich bin schon seit Freitag in Berlin, habe mir die Strecke angeschaut und bin das letzte Stück auch gelaufen. Es wird der schnellste Kurs sein, auf dem ich bisher gelaufen bin. Ich freue mich auf die Herausforderung“, sagte Shalane.

Shalane Flanagan ist jedoch nicht die einzige Läuferin, die eine Zeit unterhalb der 2:20-Stunden-Barriere anpeilt. Die beiden Äthiopierinnen Feyse Tadese und Tirfi Tsegaye, die mit Bestzeiten von 2:21:06 und 2:21:19 an den Start gehen, wollen ebenfalls in diesen Bereich vordringen. Eine gute Rolle spielen könnte bei ihrem Marathon-Debüt in Berlin auch Tadelech Bekele. Die Äthiopierin ist die Siegerin des Vattenfall BERLINER HALBMARATHON 2014. „Ich hoffe, ich schaffe eine Zeit unter 2:20 Stunden, ich bin gut vorbereitet“, sagte Tirfi Tsegaye, die vor zwei Jahren in Berlin bereits Zweite war und dabei ihre Bestzeit aufgestellt hatte.

Ebenfalls eine Bestzeit, aber in einer anderen Kategorie, peilt Anna Hahner (Gengenbach) an. Die deutsche Marathon-Aufsteigerin, die im April sensationell den Wien-Marathon in 2:28:59 Stunden gewonnen hatte, möchte ihren persönlichen Rekord von 2:27:55 unterbieten. „Dies ist mein Ziel. Ich fühle mich perfekt vorbereitet, es lief alles sehr gut, und ich bin zuversichtlich“, sagte die Läuferin, die bereits vor zwei Jahren beim BMW BERLIN-MARATHON am Start war und damals in 2:30:57 Stunden Achte wurde. „Ich freue mich auf die tolle Atmosphäre. Berlin ist ein 42,195 km langer Hotspot“, sagte Anna Hahner.

Quelle: Der Text basiert auf einer Pressemeldung des SCC

Foto: SCC Events/Photorun