Berliner Highlights 2021 – Teil 1

Humboldtforum in Berlin - Highlights 2021

Was gibt es als Berliner Highlights 2021 ? Was ist geplant? Und was wird angesichts der weltweiten Corona Pandemie auch stattfinden? Das sind entscheidende Fragen, die uns alle bewegen. So gibt es zum Beispiel keine Messen in Berlin. Sie wurden verschoben oder finden nur digital statt.

Vorausschauend und offen ins Jahr 2021

Das Jahr 2020 hat die Berliner Kultureinrichtungen und Berlin-Besucher gleichermaßen herausgefordert. Dabei wurde vieles erarbeitet und erlernt: Neue Hygienestandards, angepasste Besucherzahlen, Zeitfenster-Buchungen, ein respektvoller Umgang mit zwischenmenschlicher Distanz. Berlin wird 2021 ebenso wie andere Weltmetropolen umsichtig, vorausschauend und flexibel agieren. Wir empfehlen insbesondere für die Veranstaltungen in Berlin 2021, immer noch einmal einen Blick auf die jeweiligen Webseiten zu werfen.

Neu und spektakulär: Berlins kulturelle Mitte 2021

Viele Jahre eine der größten Baustellen Europas und nun eine der größten Attraktionen: das neue Humboldt Forum. Im Herzen der historischen Mitte, gleich gegenüber der Museumsinsel, erstreckt sich das neue Forum für Kunst, Kultur und Wissenschaft auf 36.000 Quadratmetern. Die Architektur: eine kontrastreiche Verbindung hochmoderner Bauelemente mit den rekonstruierten Fassaden des ehemaligen Berliner Barockschlosses. Das neue Forum verändert Stadtlandschaft und Stadtleben im Herzen Berlins. Über sechs Portale zugänglich, steht das Humboldt Forum mit den neuen Plätzen Schlüterhof und Passage allen Besucherinnen und Besuchern rund um die Uhr offen. Nach dem Start im Dezember 2020, welcher aufgrund der aktuellen Situation zunächst digital erfolgt ist, sollen im Verlauf des Jahres 2021 etappenweise die Ausstellungen eröffnen: zunächst Humboldt Labor und Berlin Ausstellung, bis Ende 2021 sollen die berühmten Sammlungen des Ethnologischen Museum und des Museums für Asiatische Kunst folgen.

Das Humboldt Forum in Berlin

Das Humboldt Forum in Berlin – Bild von wal_172619 auf Pixabay

Gleich vor dem Haupteingang zum Humboldt Forum ist erlebbar, wie es in der kulturellen Mitte zukünftig weitergeht: Ein breiter Sockelbau ist in Arbeit, 2021 wird auf ihm die gigantische Schale des Freiheits- und Einheitsdenkmals installiert: ein 50 Meter langes begehbares und bewegliches Denkmal, welches an die friedliche Revolution und den Mauerfall 1989 erinnert. Die kinetische Schale soll dann ab Frühjahr 2022 für alle zu betreten sein.

Unweit des Denkmals ist im Sommer 2021 der Bau der Freitreppe „Schlossfreiheit“ geplant: Rund 40 Meter breite Sitzstufen werden künftig zur Spree hinunterführen, wo in den nächsten Jahren das Flussbad Berlin entstehen soll.

Die wichtigen Museen und Attraktionen im Herzen Berlins sind übrigens 2021 erstmals minutenschnell, bequem und barrierefrei zu erreichen: Die neue U-Bahnlinie 5 fährt seit Dezember 2020 quer durch Berlins historische Mitte. Zwischen Alexanderplatz und Brandenburger Tor sind drei neue, hochmoderne U-Bahnstationen entstanden: Rotes Rathaus, Unter den Linden und Museumsinsel. Der U-Bahnhof Museumsinsel, überwölbt mit einem strahlenden Sternenhimmel, wird erst ab Sommer 2021 angefahren.

 

Ausstellungseröffnungen durch das ganze Jahr im Humboldt Forum

Geschichte des Ortes

Eröffnung so bald wie möglich, abhängig von der aktuellen Covid-Situation

Gleich vier Dauerausstellungen geben einen tiefen Einblick in die 800jährige wechselvolle Geschichte des ehemaligen Schlossbaues. Eine spannende visuelle Aufbereitung bietet das 28 Meter lange Panoramavideo, und im ehemaligen Schlosskeller sind Überreste des mittelalterlichen Dominikanerklosters sichtbar. Hohe Steinfiguren und weiterer Schmuck der ehemaligen Schlossfassaden werden im Skulpturensaal wirkungsvoll ausgestellt.

Nimm Platz! Eine Ausstellung für Kinder

Eröffnung so bald wie möglich, abhängig von der aktuellen Covid-Situation

Ein spannendes Thema, und für Kita- und Grundschulkinder oft nicht einfach: das Sitzen. Im Fokus der interaktiven Ausstellung stehen Spiel, Gestaltung und Gedanken rund um die Bedeutung der vielleicht ältesten Körperhaltung der Welt. Das Sitzen und Zusammensitzen in unterschiedlichen Kulturen der Welt wird aus der Perspektive des Zusammenlebens betrachtet.

Nach der Natur

Eröffnungsausstellung des Humboldt Labors
Eröffnung so bald wie möglich, abhängig von der aktuellen Covid-Situation

Das Humboldt Labor ist eine lebendige Ideenwerkstatt der Humboldt-Universität zu Berlin. Ein Fischschwarm zu Beginn des Labs verweist auf Schwarmintelligenz – hier wird die Forschung der Exzellenzcluster des Berliner Universitäten-Verbundes und weiterer Forschungszentren präsentiert. Die Eröffnungsausstellung „Nach der Natur“ zeigt und diskutiert die Verflechtungen zwischen weltweiter Politik, Natur und Umwelt und wie der Kampf um Ressourcen Politik beeinflusst.

Berlin Global

Eröffnung so bald wie möglich, abhängig von der aktuellen Covid-Situation

Wie haben globale Entwicklungen die Stadt beeinflusst? Und umgekehrt: Wie hat Berlin in die Welt hineingewirkt? Die neue Berlin-Ausstellung nimmt sowohl das Jetzt und Heute als auch die Geschichte unter die Lupe, sucht nach der aktuellen globalen Verantwortung und thematisiert die in der ganzen Stadt zu entdeckenden und bis heute erfahrbaren Spuren der Kolonialzeit.

Schrecklich schön. Elefant-Mensch-Elfenbein

13. Mai bis 24. Oktober 2021

Die ältesten heute bekannten Kunstobjekte bestehen aus Stoßzähnen. Die kunst- und kulturgeschichtliche Bedeutung von Elfenbein ist immens – von Jahrtausende alten Schnitzereien bis hin zu den Elfenbeintasten der Klaviere. Immens ist auch das Unrecht, das in diesem Kontext begangen wurde, die Gewalt, die Versklavung und Ausbeutung – vor allem in Afrika. Die Ausstellung schlägt einen thematischen Bogen zu den Ethnologischen Sammlungen und dem Museum für Asiatische Kunst, die ab Spätsommer 2021 in das zweite und dritte Obergeschoss des Humboldt Forums einziehen werden.

Ethnologisches Museum und Museum für Asiatische Kunst

Ab Spätsommer 2021

Ab Spätsommer 2021 werden auch die oberen Etagen des Humboldt Forums schrittweise öffnen und die weltweit bedeutenden Sammlungen des Ethnologischen Museums und des Museums für Asiatische Kunst präsentieren. Rund 20.000 Objekte auf 14.000 Quadratmetern, darunter Highlights wie ein begehbares Teehaus aus Japan, die berühmten Boote aus Ozeanien, aber auch wertvolle Tondokumente spiegeln indigene Kulturen aller Kontinente. Das Besondere: Hier soll keine herkömmliche Museumslandschaft entstehen. Die Problematik der Sammlungsgeschichte, sprich des Kolonialismus, in dessen Kontext zahlreiche Kunstobjekte nach Europa kamen, sowie religiöse und rituelle Fragen stehen im Vordergrund.

 


Die Berliner Museen präsentieren 2021 eine Neueröffnung und zwei Wiedereröffnungen:

Nach der kompletten Um- und Neugestaltung des Jüdischen Museums Berlin in 2020 heißt das neue Kindermuseum ANOHA, die Kinderwelt des Jüdischen Museums 2021 alle Berlin-Gäste im Grundschul- und Kitaalter willkommen. Es soll im Frühjahr öffnen. Im Fokus steht die Arche Noah, ein großes Rundschiff aus Holz, umkreist und umflogen von rund 150 Tieren: kunstvolle Skulpturen aus nachhaltigen Materialien, die erkundet, verstanden und begleitet werden wollen.

Großes Highlight 2021: die für August geplante Wiedereröffnung der Neuen Nationalgalerie am Kulturforum, dem berühmten Stahl- und Glasbau von Mies van der Rohe, welcher seit 2015 grundlegend saniert und modernisiert wurde. Hier werden 2021 von neuem Meisterwerke des 20. Jahrhunderts zu sehen sein.

Friedrichswerdersche Kirche wieder geöffnet

Die Friedrichswerdersche Kirche ist wieder geöffnet. – Bild von tee_zett auf Pixabay

Seit Herbst 2020 hat auch ein ganz besonderes Museum wieder geöffnet: die Friedrichswerdersche Kirche in unmittelbarer Nähe des Humboldt Forums. Die von Karl Friedrich Schinkel erbaute einschiffige Kirche mit ihrem einzigartigen Lichteinfall durch hohe, neugotische Fenster ist heute der perfekte Ausstellungsraum für die Skulpturen des 19. Jahrhunderts aus den Beständen der Nationalgalerie Berlin.

Titelfoto: Bild von wal_172619 auf Pixabay