49. ITB in Berlin
Reisebranche weiter sehr optimistisch
(be) Es ist wieder soweit. Mit der 49. ITB Berlin steht unsere Stadt wieder ganz im Fokus von mehr als 100.000 Fachbesuchern der internationalen Reiseindustrie. Auf der Messe werden an fünf Tagen wieder Trends für eine wichtige Wachstumsbranche gesetzt. Über 10.096 Aussteller aus 186 Ländern präsentieren in Berlin ihre Produkte. Jedes Jahr werden auf der ITB Berlin Umsätze in einer Größenordnung von mehr als sechs Milliarden Euro generiert. Die ITB öffnet am 7. und 8. März 2015 auch für Privatbesucher, die im größten Reisebüro der Welt dann auch direkt Reisen kaufen können.
Dr. Christian Göke, Vorsitzender der Geschäftsführung der Messe Berlin, betonte auf der Eröffnungspressekonferenz die Qualität Berlins als starkem Marktplatz auch in turbulenten Zeiten, der der internationalen Reiseindustrie die optimalen Voraussetzungen für Geschäftsverhandlungen und –abschlüsse biete.
Äußerst zufrieden mit dem Geschäftsjahr 2014 zeigte sich Dr. Michael Frenzel (Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Tourismuswirtschaft) auf der Pressekonferenz und präsentierte eindrucksvolle Zahlen. Der weltweite und der deutsche Tourismus bleiben auf einem Wachstumspfad! Die Reiselust ist ungebrochen und der ohnehin reiselustige Deutsche hat dank aktueller Tiefstzinsen sowieso keine Lust zum Sparen. Also raus mit dem Geld für die schönste Zeit des Jahres!
Beeindruckende Zahlen
Die internationalen Touristenankünfte erreichten im Jahr 2014 den Rekord von 1,138 Milliarden! Damit waren im vergangenen Jahr fast fünf Prozent mehr Touristen unterwegs! Die Deutschen haben 2014 rund 1,6 Milliarden private Reisetage im In- und Ausland verbracht. Das Reiseziel Deutschland konnte 424 Millionen Übernachtungen verbuchen. (3% plus zu 2013) Die Branche blickt absolut positiv auf das Jahr 2015 und erwartet ein Wachstum von 1,5 bis 2 Prozent. Weltweite Krisenherde und die Angst vor Terror bieten dabei nicht einmal die optimalen Rahmenbedingungen.
Deutsche weiter reiselustig
Positiv gestimmt ist auch der DRV, Deutscher ReiseVerband. DRV-Präsident Norbert Fiebig konnte vermelden, „Die Deutschen bleiben reiselustig“ und sitzen für 2015 wohl schon auf gepackten Koffern. Deutsche Reiseveranstalter konnten ihren Umsatz im vergangenen Jahr um rund eine Milliarde Euro steigern. (Gesamtumsatz: 26,3 Mrd. Euro) Das Wachstum des Jahres 2014 wurde dabei stark von Kreuzfahrten getragen.
Zu den Reisezielgewinnern des letzten Jahres in Europa gehörte mit einem weiten Abstand von plus 17,2 Prozent Griechenland. Und auch die anderen Länder der Mittelmeerregion waren wieder die beliebtesten Reiseziele in den Sommermonaten. Fernreiseziele konnten ebenfalls zulegen, hier waren vor allem Destinationen in der Karibik, Lateinamerika und im Indischen Ozean gefragt. Das beliebteste Reiseziel der Deutschen war aber trotzdem wieder das eigene Land.
Das Partnerland Mongolei präsentiert sich
Im Fokus steht auf der 49. ITB das Partnerland Mongolei. Die Ministerin für Umwelt, nachhaltige Entwicklung und Tourismus, Oyunkhorol Dulamsuren, stellte ihr überaus interessantes Land bei der Eröffnungspressekonferenz vor: „Die Mongolen können auf eine reiche Geschichte voller Geheimnisse und Wunder zurückblicken. Die Nomaden aus der Großen Steppe lebten schon immer in Harmonie mit der Natur und dies spiegelt sich in ihrer Kultur, ihren Bräuchen und Traditionen wieder“. Die unendliche Weite der Wüste Gobi und die heiligen Berge der Gebirgsketten des Landes können Besucher der ITB zwar nicht bestaunen, das traditionelle Nomadenleben der Mongolei ist für sie dennoch hautnah erlebbar. Am Eingang Süd empfängt eine mongolische Jurte die Besucher. Ein abwechslungsreiches Programm bringt die mongolische Kultur nach Berlin – und mit ihr zahlreiche hochkarätige Gäste aus der Politik und der Tourismusbranche. Unter ihnen befindet sich auch der Präsident der Mongolei.
Reisen in die Mongolei
Die Mongolei ist nach Kasachstan das zweitgrößte Binnenland der Erde. Im Land herrscht ein extremes Kontinentalklima, mit wenig Regen. Die Mongolei hat zirka 250 Sonnentage mit klarem und wolkenlosem Himmel, man nennt das Land deshalb auch gerne das „Land des blauen Himmels“. Einzigartige Naturschönheiten von der Steppe, die Wüste Gobi und atemberaubende Gebirgslandschaften prägen das Landschaftsbild. Die Menschen dort sind sehr gastfreundlich. Zweimal in der Woche sind Flüge von Berlin über Moskau nach Ulaanbaatar möglich und zweimal in der Woche geht es Nonstop von Frankfurt aus in die mongolische Hauptstadt.
Professionell geführte Reisen in die Mongolei bietet zum Beispiel Hunnu Tour an. Der Veranstalter betont in seinen Infobroschüren die soziale Verantwortung für die Menschen des Landes und die Rücksichtnahme auf die traditionelle Kultur. Man kann es für die Menschen in der Mongolei nur hoffen. Aber die Gefahren des Massentourismus sind bei diesem doch schon eher exotischen Reiseziel gering. Gruppenreisen werden auch von der Juulchin Tourism Corporation of Mongolia angeboten. Infos dazu gibt es hier.
Während der Messe ist die Mongolei in mehreren Hallen vertreten. In Halle 26 können sich Interessierte am vergrößerten Länderstand über die vielfältigen Reiseangebote informieren. Und wie nachhaltiger Tourismus im Land des Dschingis Khan praktiziert wird, ist in Halle 4.1 zu erfahren.
Der Deutsche und sein Urlaub
Das Reiseverhalten der Deutschen wurde im Januar 2015 ganz aktuell analysiert von der Stiftung für Zukunftsfragen in Hamburg.
Hier einige spannende Details:
57 Prozent der Bundesbürger haben 2014 eine Reise von wenigstens 5 Tagen Dauer unternommen. Paare ohne Kinder (im Alter von 25-49 Jahren) und „Jungsenioren“ (50-64 Jahre alt) bildeten dabei die stärksten Gruppen.
Deutschland ist und bleibt das beliebteste Reiseziel der Deutschen. Die Nase vorn hat bei den Inlandszielen die Ostsee und mit leichten Verlusten Bayern.
Das beliebteste Auslandsreiseziel der Deutschen? Na klar Spanien! Mit ziemlichem Abstand gefolgt von Italien, der Türkei, Österreich und Griechenland. Griechenland konnte sich 2014 über ein Touristenplus von 17 Prozent freuen. Das wird vielleicht bald noch mehr, denn die Bundesbürger sollen nach einem Vorschlag von zwei CDU-Politikern für Reisen nach Griechenland in den nächsten drei Jahren einen Zuschuss von 500 Euro pro Kopf bekommen.
Die Bundesbürger gaben 2014 durchschnittlich 1071 Euro für eine durchschnittlich 12,1 Tage lange Reise aus.
Unsere Reiselust bleibt auch 2015 ungebrochen! Fast die Hälfte der Deutschen plant 2015 eine Urlaubsreise. Allerdings liegt die Zahl der Unentschlossenen noch bei 35 Prozent! Da empfiehlt sich vielleicht ein Besuch der ITB, um sich Anregungen zu holen.
Ach ja, noch was: was vermisst denn der Bundesbürger so im Urlaub? Von 100 Befragten vermissen fast fünfzig Prozent ihr eigenes Bett. Neun von hundert finden selbst im Urlaub keine Zeit für sich selbst (traurig), vier vermissen den normalen Alltag und zwei, ganz kurios, vermissen einen Regentag.
Quellen: Stiftung für Zukunftsfragen, eine Initiative von British American Tobacco, Focus online
Renaissance der Reisebüros
Buchungen via Online-Reiseportale verzeichnen seit einigen Jahren steigende Zahlen. Dennoch erleben Reisebüros neuerdings regen Zulauf. Der Grund: Kunden profitieren von kompetenter Beratung durch erfahrene Fachkräfte, die ihnen das perfekte Urlaubsziel für ihre individuellen Bedürfnisse empfehlen können. Darüber hinaus spart der Besuch im Reisebüro oftmals viel Zeit, die Kunden sonst mit aufwändiger Internetrecherche verbracht hätten. Fachkundige Beratung erhalten Besucher dieses Jahr auch wieder an den Ständen der ITB-Aussteller aus aller Welt.
Vernetzt mit dem Reisebüro: Dank der neuesten Generation von Buchungssoftware profitieren Reisebüro-Kunden nun auch von innovativen und serviceorientierten Applikationen. Durch speziell auf ihre Pauschalreise zugeschnittene Apps erhalten Urlauber von ihrem Reisebüro schnell und tagesaktuell die wichtigsten Informationen rund um ihre Reise. Damit steht das Reisebüro seinem Kunden vor, während und nach seinem Urlaub auch virtuell immer zur Seite und kann bei Fragen sofort weiterhelfen. Für Reisebüros – die Mehrheit der Pauschalreisen in Deutschland wird dort gebucht – verspricht diese Neuerung eine noch engere Kundenbindung und trägt zur Zufriedenheit der Kunden bei. Auch einzelne Reisebausteine können mittels sogenannter customized Apps bequem gesucht und gebucht werden, was Kunden noch mehr Preissicherheit und Transparenz gewährleistet. Auf der ITB Berlin präsentieren Aussteller wie Digital Trip, RATIOSoftware oder Peakwork in Halle 5.1, welche technischen Neuerungen auf Reisebüros und deren Kunden warten.
ITB: Radreisen im Trend
(5.3.2015) Vier Millionen Bundesbürger haben nach Mitteilung von ADFC-Experten 2014 eine Radreise mit drei oder mehr Übernachtungen gemacht und dabei mindestens 2,5 Milliarden Euro für Übernachtung, Verpflegung und Kulturgenuss ausgegeben. Basis für diese Zahlen ist die „ADFC-Radreiseanalyse 2015“, die heute auf der Internationalen Tourismus-Börse (ITB) vorgestellt wurde.
Raimund Jennert, Tourismus-Vorstand des ADFC-Bundesverbandes, sagt: „Deutschland ist Weltmeister, nicht nur beim Fußball, sondern auch beim Radtourismus. Nirgendwo sonst gibt es so viele attraktive Radfernwege – und die ganze Welt ist darauf zu Gast.“ Als interessanter Trend der ADFC-Radreiseanalyse 2015 zeichnet sich ab, dass Radurlauber im Schnitt deutlich jünger werden. Lag im Jahr 2007 das Durchschnittsalter der Radreisenden noch bei 53 Jahren, sank es im Jahr 2014 auf etwa 45 Jahre. Radreisende sind eine attraktive Kundengruppe, denn sie haben ein gutes Einkommen und hohes Bildungsniveau.
Die durchschnittliche Dauer des längsten Radurlaubs 2014 betrug neun Nächte. Hauptinformationsquelle für die Rad-Reisevorbereitung ist mit Abstand das Internet (90 Prozent). Hier ist Google Maps führend – der Anbieter greift für Deutschland auch auf ADFC-Routendaten zurück. Auch die klassische Radkarte spielt immer noch eine dominante Rolle. Bei der Orientierung vor Ort werden Smartphones immer wichtiger. Schon 50 Prozent der Befragten nutzen ihr Handy zur Navigation oder Standortbestimmung.
Körperlich anspruchsvoller
Unter den beliebtesten Routen und Regionen von Radurlaubern sind jetzt häufiger auch bergige Reviere. So ist mit dem Bodensee-Königssee-Radweg erstmals ein Radfernweg mit anspruchsvollerem Höhenprofil unter den beliebtesten zehn. Auch bei den Auslands-Radfernwegen etabliert sich neben der Via Claudia Augusta mit der Transalp-Route über den Brenner ein weiterer Radfernweg für wirklich Gut-Trainierte unter den Top 10.
Beliebtester Radfernweg 2014 in Deutschland ist zum 11. Mal der Elberadweg, gefolgt von Main- und Donauradweg. Auf den weiteren Rängen finden sich der Rheinradweg und der RuhrtalRadweg. Neu in den Top 10 sind der Bodensee-Königssee-Radweg und der Mosel-Radweg.
Der Radtourismus wird nach Ansicht des ADFC weiter wachsen – auch, weil der Pedelec-Boom (Elektroräder) viele Menschen aufs Rad lockt, die sich zuvor nicht fit genug gefühlt haben. Ein schöner Trend, denn Fahrradurlaub ist gesund und umweltschonend. Damit sich auch Familien mit kleinen Kindern und ältere Leute auf dem Rad wohl fühlen, brauch es sichere und komfortable Radwege. Die Radregionen müssten deshalb auch etwas in Sachen Sicherheit und Komfort tun.
Quelle: ADFC – Die ADFC-Radreiseanalyse wird in diesem Jahr zum 16. Mal durchgeführt. Für die aktuelle Befragung beantworteten im Winter 2014 über 3.000 Personen einen Online-Fragebogen mit 41 Fragen zu ihrem Radreise-Verhalten 2014 und ihren Plänen für 2015. Nur 4 Prozent der Befragten sind ADFC-Mitglieder, die Umfrage ist also keine Klientel-Studie, sondern bildet einen Querschnitt der Radreisenden in Deutschland ab. Eine „Radreise“ hat nach ADFC-Definition das Radfahren zum Hauptmotiv der Reise und beinhaltet mindestens drei Übernachtungen.
Kein Urlaub ohne Web
Für die Deutschen ist die Nutzung mobiler Endgeräte im Urlaub wichtiger denn je: Aktuellen Studien zufolge, die der Verband Internet Reisevertrieb e.V. (VIR) zum Auftakt der weltweit größten Reisemesse ITB Berlin vorstellte, hatten die Urlauber im Vorjahr bei 45 Prozent der Haupturlaubsreisen ihr Smartphone oder Tablet dabei und waren auch unterwegs online. Über 30 Prozent der Deutschen, die auf Reisen auf das mobile Internet zugreifen, gehen mehrmals am Tag ins Web oder sind sogar ständig online. Rund 84 Prozent aller Mobilnutzer im Urlaub rufen ihre E-Mails ab, über drei Viertel holen online Wetterinformationen und –vorhersagen ein und etwa 65 Prozent wollen auf Reisen auf Instant Messaging Dienste wie What’s App nicht verzichten.
So schön, wie diese Mobilität auch ist, nie konnte man günstiger und schneller mit Freunden und Angehörigen kommunizieren und Bilder austauschen, so schwieriger wird es auch für den urlaubenden User zur Ruhe zu kommen und im wahrsten Sinne des Wortes abzuschalten. Dazu Professor Dr. Ulrich Reinhardt, Wissenschaftlicher Leiter der BAT-Stiftung für Zukunftsfragen in Hamburg: „Dank Handy und E-Mail, Facebook und Skype wird das Heimweh nach Personen immer seltener. …. Die Kehrseite der Medaille: Der Urlaub reduziert sich zunehmend zu einer Kopie der Heimat mit weniger Verpflichtungen und besserem Wetter“.
Quellen: Verband Internet Reisevertrieb e.V. (VIR), Über den VIR: Der Verband Internet Reisevertrieb e.V. (VIR) ist der Interessenverband der touristischen Internetwirtschaft. Zu seinen Mitgliedern gehören mit ebookers.de, Expedia.de, HolidayCheck, HRS, lastminute.de, L’TUR, travelchannel.de und weg.de acht der größten Online-Reiseunternehmen in Deutschland, die zusammen über drei Milliarden Euro Umsatz erwirtschaften.
BAT-Stiftung für Zukunftsfragen
Die ITB ist am 7. und 8. März von 10 bis 18 Uhr fürs allgemeine Publikum geöffnet.
Tickets: Online 12 Euro, Kasse 15 Euro, ermässigt 8,00 Euro
Website der ITB