Frühling im Naturpark Nuthe-Nieplitz
Kaum zu glauben, doch in nur zwanzig Kilometern Entfernung vom südlichen Stadtrand Berlins liegt mit dem Naturpark Nuthe-Nieplitz ein wunderschönes Naturgebiet, das zur Erholung einlädt. Seen, Wälder, Feldfluren und ein offener weiter Himmel laden zu Entdeckungstouren ein. Darüber hinaus kann man hübsche Ortschaften und Kleinstädte wie Trebbin oder Treuenbrietzen besuchen. Und das beliebteste Gemüse der Deutschen, der Spargel, gedeiht rund um die Spargelstadt Beelitz. Wir waren zu einem Frühlingsbesuch bei allerdings sehr abwechslungsreichem Aprilwetter mit Hagelschauern und Sonnenschein dort.
Der ideale Ausgangspunkt für Ausflüge in den Naturpark ist das NaturParkZentrum am Wildgehege Glauer Tal. Es wird vom Landschafts-Förderverein Nuthe-Nieplitz-Niederung e.V. betrieben. Hier erhalten Besucher einen ersten Eindruck vom Gebiet und bekommen Tipps für eigene Unternehmungen. Im Wildgehege auf dem Gelände eines ehemaligen russischen Truppenübungsplatzes lebt Damwild, Rotwild und Mufflons. Die Lebensräume des durch die militärische Nutzung entstandenen Offenlandes werden durch die Beweidung mit Wildtieren erhalten. Auf einem langen oder einem kürzeren Rundweg kann man die Natur genießen und mit etwas Glück auch Wildtiere beobachten. (Fernglas nicht vergessen!)
Natur beobachten im Naturpark Nuthe-Nieplitz
Die Glauer Berge, ganz in der Nähe des Naturparkzentrums, bieten sich für eine interessante und nicht allzu lange Wanderung an. Wer gerne am Wasser ist und dort Vögel beobachten möchte, sollte unbedingt nach Blankensee fahren und den dortigen Bohlensteg besuchen. Dort können Gänse, Reiher, Haubentaucher, Kormorane und vieles mehr beobachtet werden. (Interessant auch zur Zeit des herbstlichen Vogelzuges!) Und der kleine Ort Blankensee ist auch sehenswert. Für Vogelbeobachtungen geeignet ist auch die Gegend um Stangenhagen. Vom Ort aus geht es am Pfefferfließ entlang zur Gänselake und zum Schwanensee. (>Beobachtungsturm) Und der Riebener See ist ebenfalls ein Tipp zur Beobachtung von Wasservögeln. Von einem Steg aus kann man die Vogelwelt anschauen. Biber hinterlassen im Naturpark Nuthe-Nieplitz auch ihre Spuren. Mit ein bisschen Glück entdecken sie auf ihren Spaziergängen vielleicht die Fraßspuren an Bäumen oder eine Biberburg.
Architektur entdecken
Wer sich für Bauwerke interessiert, wird in der Region Nuthe-Nieplitz ebenfalls fündig. Hübsche Dorfkirchen, wie zum Beispiel in Wittbrietzen, und sehenswerte Orte wie Trebbin, Treuenbrietzen und Jüterbog laden zum Entdecken ein. Das kleine Dorf Körzin (62 Einwohner) liegt zum Beispiel idyllisch in der Niederung am südlichen Blankensee. Der Ortsname Körzin (1375 Ketzin, 1775 Körtzin) stammt aus slawischer Zeit und bedeutet „Ort wo Stöcke, Baumstümpfen sind“. Körzin ist in seiner Gesamtheit Bodendenkmalbereich. Bei Bauarbeiten wurde eine Vielzahl von Bodenfunden aus slawischer Siedlungszeit um 1000 n. Chr. entdeckt. Nördlich des Ortes befindet sich außerdem ein gut erhaltener slawischer Burgwall.
Auffällig ist auch die vielfältige Ziegelarchitektur in den Dörfern und Städtchen, nach der sie Ausschau halten sollten. Ornamente an Scheunen, Stallungen, Mauern und anderen Bauten sind sehr hübsch anzusehen und interessant.
Veranstaltungen in der Region
„48 Stunden Nuthe-Nieplitz“ am 6. und 7. Mai 2017 kann man die Region von Trebbin aus mit Bussen erkunden. In Trebbin findet dann auch das „Fest der Generationen“ statt.
Tipps und Links:
Offene Höfe in der Region Nuthe Nieplitz – Regionale Erzeuger, Gastronomen und Künstler wollen die Besucher mit ihren Produkten begeistern. Am ersten Sonntag im Mai und November öffnen alle Höfe ihre Türen. Näheres dazu hier.
Bauernmuseum Blankensee – Im ältesten Wohngebäude Blankensees, einem märkischen Mittelflurhaus, befindet sich ein sehenswertes Bauernmuseum. Nähere Infos und Öffnungszeiten
Naturpark Nuthe-Nieplitz Website
Zum Nachlesen: „Ziegelarchitektur in Brandenburg“
Veröffentlichung des MLUV Brandenburg; ca. 230 Seiten
NaturParkZentrum am Wildgehege Glauer Tal
Glauer Tal 1; 14959 Trebbin OT Blankensee – www.wildgehege-glau.de
Quellen:
Wikipedia (zu Körzin)
Infomaterial des Naturparks
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