Berlin wird 775 Jahre alt

775 Jahre Berlin 775 Jahre Berlin

Feuerzauber und Theaterspektakel

Sämtliche Veranstaltungen rund um das 775. Stadtjubiläum Berlins gipfelten am Sonntag, den 28. Oktober 2012 im großen Fest zum Jubiläum Auf den Tag genau 775 Jahre nach der ersten urkundlichen Erwähnung der Siedlung, die heute Weltstadt ist. Das genaue Gründungsjahr ist unter Historikern umstritten.

Die großen Open-Air-Projekte „Spuren des Mittelalter“ und „Stadt der Vielfalt“ gingen, von speziellen Programmen begleitet, an diesem Tag zu Ende. In der Marienkirche fand ein Festakt mit geladenen Gästen statt. Das ganze Wochenende über präsentierten sich die Händler des Nikolaiviertels mit umfangreichen Aktionen und einem mittelalterlichen Treiben.

Compagnie Carabosse „Installation de Feu“
So wie am Sonntagabend hatte man dann die Stadt noch nie gesehen. Die französischen Feuerpoeten von „Carabosse“ spielten virtuos mit dem Feuer. Mit ihren lodernden Installationen verwandelten sie das Areal zwischen Schlossplatz und Fernsehturm eindrucksvoll in ein Ambiente aus Traum, Verwunderung und Verzauberung. Die weltweit bekannte Compagnie konzipierte eigens für das Stadtjubiläum eine aufwändige Inszenierung im Berliner Zentrum. Unzählige Flammen, brennende Holzkohle und mechanische Objekte belebten das Gebiet, in dem man zuvor neun Wochen lang den „Spuren des Mittelalters“ folgen konnte. Geleitet von den Rhythmen spielender Musiker, konnten sich die tausende Besucher frei und ohne vorgegebene Richtung in der Inszenierung bewegen.

Der natürliche Schein der Flammen erzeugte eine ungewöhnliche, stimmungsvolle Atmosphäre. Feuerspeiende Skulpturen, brennende Girlanden und eine unüberschaubare Anzahl lodernder Tontöpfe zauberten aus Punkten Linien, aus Eisenkonstruktionen flammende Skulpturen und aus Wasser eine brennende Flüssigkeit.

Viele weitere Objekte kamen zum Einsatz, darunter „Chupas“ (mit brennender Holzkohle gefüllte Kugeln), „Tuyaux de Feu“ (metallische, rot leuchtende Röhren mit Inschriften unter-schiedlicher Kulturen) und „Réverbères de Feu“ (Feuerlaternen). „Edmond“ eine große mechanische Blume, deren Blätter sich ununterbrochen öffnten und schlossen war eine Attraktion vor dem Roten Rathaus. Die beeindruckenden maschinellen Konstruktionen „Les Torchères“ wiederum erzeugten große Stichflammen und wurden von den Künstlern effektvoll in Gang gesetzt. Zwischen all diesen Objekten konnte das Publikum flanieren.

Im krassen Gegensatz zu dieser Installation am Schlossplatz standen die in den Himmel ragenden modernen Baumaschinen, die für Vorbereitungsarbeiten für das Humboldtforum eingesetzt sind. Musik und auch über Lautsprecher mehrsprachig vorgetragene Texte mit Vogelgezwitscher erzeugten eine wunderbare Stimmung, der sich sehr viele Menschen nicht entziehen konnten.