Goslar – Die Weltkulturerbestadt

Ein Stadtrundgang

Das Siemenshaus in Goslar - Weltkulturerbe Das Siemenshaus in Goslar

Trollmönch

Der Trollmönch in Goslar

Der Trollmönch in Goslar

Beim Trollmönch handelt es ich um ein ehemaliges Klostergebäude der Laienbruderschaft der Trollbrüder, das erstmals 1482 erwähnt wurde. Die Ordensbrüder waren 1347, als die Pest in Goslar herrschte, als Krankenpfleger und Totengräber tätig. Außerdem kümmerten sie sich um die Pflege geistig und körperlich Schwerkranker und Sterbender. Auch zum Tode Verurteilte wurden durch sie begleitet.

Der Trollmönch erlebte bewegte Zeiten. Mal stand er leer und 1527 fanden die Johanniter vorübergehend dort eine Unterkunft. 1550 ging das Haus in Privatbesitz über und wurde dann 1609 von der Stadt gekauft, um es beispielsweise als Gefängnis zu nutzen. Schon im Jahre 1860 errichtete das Hannoversche Königreich in dem Haus eine Kaserne ein. Zum wiederholten Mal ging der Trollmönch dann 1898 in Privatbesitz über. Er wird heute als Restaurant betrieben.

Wir folgen nun der Glockengießerstraße in westlicher Richtung. Auch hier stehen wunderschöne alte Fachwerkhäuser aus verschiedenen Jahrhunderten. Die Vorderansichten dieser Häuser haben uns neugierig gemacht und bei der nächsten Möglichkeit begeben wir uns wieder in die Gasse „An der Abzucht“, um die Rückseiten der Häuser zu betrachten. Hierbei fällt uns auf, dass zu fast jedem Haus eine große Scheune gehört, die heute meist zu Ateliers oder ähnlichem umgebaut wurden.

Am Ende der Straße „An der Abzucht“ sehen wir in der Abzucht zwei Kunstwerke. Hierbei handelt es sich um die Metallkunstwerke „Giraffe“ und „Pendel“ des Künstlers Ullrich Schmied aus dem Jahr 1998.

Weiter geht es nach rechts zum Markt.

Der Markt

Hier herrscht viel Trubel mit Besuchern aus aller Welt. Überall kann man in Restaurants bei gutem Wetter draußen sitzen und die Atmosphäre der Stadt genießen. Rund um den Marktplatz gibt es viele wichtige Bauten zu sehen. Neben dem Rathaus, der Kaiserworth und der Marktkirche St. Cosmas und Damien begegnen wir noch weiteren interessanten Sehenswürdigkeiten.

Das Rathaus

Goslar - Marktplatz mit gotischem Rathaus

Goslar – Marktplatz mit gotischem Rathaus

Das Rathaus ist ein Bau aus verschiedenen Epochen, der Unterbau stammt von 1450, das Obergeschoss von 1896. Der prächtige Huldigungssaal, einst Sitzungssaal der Goslarer Ratsherren, wurde zwischen 1505 und 1520 eingerichtet. Leider war das Rathaus zur Zeit unseres Besuches eingerüstet und wir konnten davon leider kein schönes Bild machen.

Der Marktbrunnen

Der Marktplatz von GoslarAuf dem Marktplatz fällt der schöne Brunnen ins Auge. Er wird gekrönt von einem goldenen Adler, dem Wahrzeichen Goslars. Die untere Brunnenschale stammt aus dem 12. Jahrhundert. Sie gilt als der größte Bronzeguss der romanischen Zeit. Zirka 100 Jahre jünger ist dagegen die obere Schale. Der Adler stammt aus dem frühen 13. Jahrhundert, die Krone als jüngste Ergänzung wahrscheinlich erst aus dem 18. Jahrhundert.

Die Kaiserworth

Kaiserworth in der Goslar

Kaiserworth in der Goslarer Altstadt

Die Kaiserworth, ist das Gildehaus der Gewandschneider und Tuchhändler. Es wurde 1494 auf den Grundmauern des ersten Gildehauses (1274) errichtet und ist besonders sehenswert durch seine zahlreichen Abbildungen von Kaisern und anderen Figuren, die wiederum den Reichtum der damaligen Besitzer und der Stadt aufzeigen. Und das Dukatenmännchen, der sogenannte „Dukatenscheißer“, an der Seite des Hauses ist ebenfalls originell. Die Kaiserworth erhielt erst 1836 ihren heutigen Namen, zuvor heiß das Gebäude nur „Die Worth“. Anlass für den Namenswechsel war ein benachbartes Hotel, dass den Namen „Römischer Kaiser“ trug. Der Namenswechsel sollte „Die Worth“ aufwerten.

Nun verlassen wir erst einmal den Marktplatz und begeben uns rechts am Rathaus vorbei in Richtung Schuhhof.

Der Schuhhof

Der Schuhhof in Goslar

Der Schuhhof in Goslar

Der älteste Platz in Goslar ist der Schuhhof. Der Name Schuhhof führt zurück bis 1200. Hier stand das Gildehaus der Schuhmacher, das 1780 abbrannte. Noch heute wird der Platz von stattlichen Fachwerkhäusern umrahmt. Um 1500 befanden sich auf diesem Platz viele Marktbuden der Schuhmacher, Schuhflicker und Gerber. Später entstanden aus den Buden dann Häuser. Heute wird der Schuhhof nicht mehr als Markt genutzt und es befinden sich Restaurants und Cafes dort. Zu erwähnen wäre noch, dass u.a. die Münzstrasse von dem Schuhhof durch einen kleinen Zugang zu erreichen ist. In der Münzstraße befindet sich neben dem Hotel „Alte Münze“ noch diverse Häuser, die auf die alten Zunfte hinweisen. An den Häusern befinden sich Schilder, wie zum Beispiel das der Maurer und Steinhauer Gewerk von 1792, dem Dachdeckergewerk (gegründet 1715) und vielen mehr.

Vom Schuhhof aus folgen wir nun der Marktstraße in südwestlicher Richtung, wobei wir die wunderschöne Stadtbücherei unweit des Schuhhofs nicht vergessen möchten.

Die Stadtbücherei

Die heutige Stadtbücherei befindet sich in einem wunderschönen Patrizierhaus aus dem Jahre 1526, wobei die Gebäude der Marktstraße 1 und 1A 1881 zu einem großen Gebäudekomplex vereinigt wurden. Dieses Patrizierhaus verfügt über einen fünfseitigen Erker und eine wunderschöne Eingangstür, die mit eingeschnitzten Figuren und Pflanzen verziert ist.

Weiter geht es die Marktstraße entlang bis zur Kreuzung Berg-/Marktstraße/Hoher Weg. Hier treffen wir auf das Brusttuch und das Bäckergildehaus.