PREMIUM Modemesse Berlin

Eindrücke von der Modemesse

Es ist wieder Fashion Week in Berlin. Neben den Schauen der Designer (übrigens nicht mehr im Zelt auf der Straße des 17. Juni, sondern im Kaufhaus Jahndorf in Mitte) finden eine Reihe wichtiger Modemessen wie die PREMIUM, SEEK oder BRIGHT statt. Die PREMIUM-Modemesse in der Station Berlin hält ein riesiges Modeangebot bereit, mit Outdoor Trends, High Fashion, Accessoires Sportswear, Schuhen, Taschen, Schmuck und vielem mehr. Allerdings nur für Fachbesucher und Journalisten. Der Otto-Normalmodeverbraucher muss sich noch bis zur Herbst/Wintersaison 2017/18 gedulden, wenn die von Händlern georderte Ware endlich in den Läden zu kaufen ist.

Der Modekunde ist heute nicht mehr so leicht zu verstehen wie früher. Was wirklich angesagt ist, wird zunehmend nicht mehr nur von Modeeinkäufern bestimmt, sondern von Modebloggern und anderen sogenannten „Influencern“. Ausserdem von zahllosen Veröffentlichungen in den sozialen Medien, die rasant neue Trends hervorbringen können, die der Kunde baldmöglichst haben möchte.

PREMIUM Modemesse Berlin 2017 in der Station

PREMIUM Modemesse Berlin 2017

Aufgefallen sind uns auf jeden Fall die Farben Rosé und Grün, die jeweils in allen Farbvarianten zu finden sind. Sternsymbole und Tarnmuster tauchen ebenfalls in vielen Farben häufig auf.

Sehr verbreitet ist die Verwendung von Pelzfütterungen und Pelzbesätzen. Die meisten Anbieter reagierten allerdings etwas genervt auf eine Interviewanfrage und waren nicht zu Stellungnahmen bereit. Aktivistinnen der Tierschutzorganisation Peta hatten am Dienstag, dem ersten Tag der Fashion Week vor dem Veranstaltungsort Kaufhaus Jahndorf für eine tierleidfreie Modemesse demonstriert. Ob man Bekleidung mit echtem Fell oder Pelz überhaupt tragen möchte, muss letztendlich jeder für sich entscheiden.

Mantel mit Fell von Project Foce SRL - Premium Berlin 2017

Mantel mit Fell von Project Foce SRL

PREMIUM Modemesse – Entdeckungen

Es gibt Alternativen zu echtem Fell, verschiedene Hersteller bieten diese auch alternativ zu ihren Pelzprodukten an. Ohne tierisches Fell kommen die hübschen Jacken und Mäntel des englischen Labels „jakke“ aus. Schade, dass wir Teile der neuen Kollektion von jakke am Stand auf der PREMIUM nicht fotografieren oder filmen durften. Wir hätten sie euch gerne gezeigt.

Warme Jacken ohne Daunen

Ohne tierische Daunen kommt man bei der italienischen Firma „Save the Duck“ aus. Eine hochmoderne leichte synthetische Faser, genannt „Plumtech“, imitiert die Eigenschaften von Daunen. Die Jacken gibt es in vielen hübschen trendigen Farben. Die Jacken und Mäntel von Save the Duck sind für Veganer geeignet. Zur Website

Schräge Jeans

JOOP! Jeans und CANDIANI präsentieren in einer Zusammenarbeit ganz besondere Jeans. Ausgewählte Mitarbeiter von CANDIANI erhielten eine Raw Denim Hose und sollten diese sechs Monate lang bei der Arbeit tragen. Die dabei entstandenen Abnutzungsspuren wurden von JOOP Jeans auf drei Slim-Fit-Modelle der kommenden Herbst-Wintersaison 1:1 transferiert.

JOOP! Jeans mit interessanten Gebrauchsspuren

JOOP! Jeans mit interessanten Gebrauchsspuren

Coole Armbänder mit Broschen

Oft braucht es für einen tollen Lock noch die kleinen wunderbaren It-Pieces. Die aus Bayern stammende Designerin Gabriele Frantzen hat da was! Nämlich coole Armbänder mit attraktiven Broschen. Sehr gelungen! Website von Gabriele Frantzen

Armbänder und Gürtel von Gabriele Frantzen - Premium Berlin 2017

Armbänder und Gürtel von Gabriele Frantzen

DRYKORN

In einem eigenen Showroom im nüchternen Baugerüstlook präsentiert sich das 1996 im bayerischen Kitzingen gegründete Label DRYKORN auf der PREMIUM. Wir zitieren mal einen Text von der DRYKORN-Website: „Metropolitisch, erreichbar und progressiv sind die Eigenschaften über die sich das Label hauptsächlich definiert. DRYKORN spricht Individualisten an, die selbstbewusst und unabhängig sind. Eine gewisse Stilsicherheit und eigenes Trendbewusstsein sind Voraussetzung. Die Kollektionen des Labels greifen stets modische Themen auf ohne jedoch die Persönlichkeit und Handschrift der Marke aufzugeben.“

DRYKORN-Chefdesigner Fred Götz zeigt uns eines seiner Lieblingsstücke. Es ist eine Trainingsjacke in der Farbe „Purpel“, mal nicht im altbekannten Material Polyester/Polyamid hergestellt, sondern in feinem Samt ausgeführt. Fred sieht das so auf DRYKORN Richtung getrimmte Kleidungsstück sogar anstatt eines weißen Hemdes unter einem Anzug getragen. Warum nicht? Website von Drykorn

Unser Video von der PREMIUM Modemesse

Bomberjacken von Alpha

Die guten alten Bomberjacken sind wieder mal zurück. Das 1959 gegründete Traditionsunternehmen Alpha Industries zeigt auf der PREMIUM eine ganze Palette dieser Jacken. Und zwar von „Mädchenrosa“ mit Blumenapplikationen bis hin  zur traditionellen Farbe Grün. Alpha Website

Bomberjacken von Alpha Industries auf der PREMIUM Berlin 2017

Bomberjacken von Alpha Industries

Vegane Mode im Trend

Ob Jacken aus Kork, Pyjamas aus Bambusfasern oder Brillen aus Holz – Immer mehr Modelabel steigen für ihre Kreationen auf pflanzliche Materialien um oder erweitern ihr Sortiment um Kleidungsstücke aus tierleidfreien Stoffen. Das beweist auch die diesjährige Berliner Fashion Week. Im Green Showroom und bei der Ethical Fashion Show präsentieren internationale Designer ihre aktuellen Kollektionen aus dem Bereich Eco-Fashion. „Die vegane Lebensweise ist längst in der Modebranche angekommen. Immer mehr Modeschaffende erkennen, dass Themen wie Tierwohl, Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit auch in der Modeindustrie eine wichtige Rolle spielen. Sie reagieren auf die wachsende Nachfrage der Verbraucher, die sich tierleidfreie Alternativen wünschen“, erklärt Sebastian Joy, VEBU-Geschäftsführer. „Das große Interesse an veganer Mode liegt auch an den vielen innovativen Materialien, die neben den geläufigen Stoffen wie Leinen, Baumwolle oder synthetischen Fasern, entwickelt werden. Sie sind absolute Hingucker und sprechen deshalb nicht nur vegan lebende Menschen sondern alle Modeinteressierten an“.

Warum vegane Kleidung?
Auch für Verbraucher, die sich mit Themen wie Umweltschutz und Nachhaltigkeit auseinandersetzen, ist vegane Kleidung eine sinnvolle Alternative. „Pflanzliche Kleidungsstücke sind nicht nur frei von tierischen Bestandteilen und tragen zum Tierwohl bei, sie stammen meist auch aus nachwachsenden Rohstoffen und schonen Ressourcen“. Beispielsweise ist Leder kein Nebenprodukt der Fleischproduktion. 40 Prozent der Schlachtungen weltweit dienen ausschließlich der Lederindustrie. Die Lederverarbeitung benötigt krebserregende Gerbstoffe, die die Umwelt belasten und die Gesundheit gefährden. Die pflanzliche Gerbung verbraucht Unmengen an Wasser.

Tipps für den Einkauf
Beim Einkauf bietet ein Blick auf das Etikett Auskunft darüber, welche Materialien in einem Kleidungsstück stecken. Hilfsstoffe wie Kleber und Kleinteile wie Aufnäher und Knöpfe sind dort jedoch nicht aufgeführt. Produkte mit dem Hinweis ‚enthält nichttextile Bestandteile tierischen Ursprungs‘ weisen auf nicht-vegane Kleidung hin. Beim Kleiderkauf lohnt es sich daher, auf vegane Modelabel zu achten.

 

Quellenangaben für diesen Bericht:

Handelsblatt vom 16. 1. 2017 „Modebranche versteht ihre Kunden nicht mehr“

Website der Firma „DRYKORN“

VEBU Berlin

Mehr zum Thema Fashion lesen:

Die Berliner Morgenpost beleuchtet die Probleme der Berliner Fashion Week

Interview von Franziska Klün mit Jeanshersteller Alberto Candiani

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